Startseite » Topstory » „Veränderungen wurden immer erkämpft“
„Veränderungen wurden immer erkämpft“
Weltweit sind gestern beim globalen Klimastreik Millionen von Menschen auf die Straße gegangen, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Allein in Deutschland waren es nach offiziellen Angaben Hunderttausende, die dem Ruf der Gruppe Fridays For Future gefolgt waren. In Ingolstadt beteiligten sich etwa 700 Menschen verschiedener Altersklassen, um ihrem Unmut Luft zu machen.
Beim gestrigen Klimastreik in Ingolstadt wurde einmal mehr deutlich, dass die Klimafrage längst kein Thema mehr ist, dass nur ein paar Schüler*innen beschäftigt. Die größte Krise unserer Zeit ist tatsächlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Bei der Kundgebung auf dem Theaterplatz und dem anschließenden Demonstrationszug durch die Stadt waren bei weitem nicht nur Kinder und Jugendliche, die ihre Meinung lautstark und mit selbstgebastelten Transparenten zur Schau stellten. Mit dabei waren auch bekannte Politiker*innen aus dem linken Spektrum, Eltern mit ihren Kindern an der Hand, Vertreter*innen von Omas und Opas for future, von Generation A bis Z war so gut wie alles vertreten. Es mischten sich antikapitalistische und antifaschistische Gruppierungen mit Umweltschutz-Bündnissen. Die meisten von ihnen waren aber einfach Menschen ohne Schilder oder erkennbare politische Sprüche, die offenbar aus Solidarität und Sorge um die Zukunft dem Ruf der Fridays-For-Future-Bewegung gefolgt waren
Entsprechend frustiert zeigten sich die Render*innen von Fridays For Future bei dem Streik in Ingolstadt. Die Enttäuschung war nicht nur zu spüren, sie wurde lautstark geäußert. Auch die Grünen, die sich am liebsten Seite an Seite mit den jungen Aktivist*innen ablichten lassen, bekamen ihr Fett weg. Ihnen wurde jegliche umweltschützerische Kompetenz abgesprochen. Die anstehende Bundestagswahl, machte Rieke Goldberg von FFF klar, sei eine Wahl des kleinsten Übels. Deshalb wolle man auch keinen Politiker*innen eine Plattform für den Wahlkampf bieten. Flaggen und andere Parteiabzeichen waren bei der Demo unerwünscht. Der Grund: maßlose Enttäuschung. Keine der Parteien gehe den Klimaschutz wirklich ernsthaft an. Egal, welche Partei man sich ansehe, sobald sie ihre angeblichen Klimaziele umsetzen könnte, rudere sie zurück, sagte Rieke Goldberg. Der einzig logische Schluss: Auch nach der Wahl sei der Kampf noch lange nicht vorbei. Denn: „Veränderungen wurden nie gewählt, sondern immer erkämpft.“
So kam es dann auch, dass ein hoher Vertreter dieses kleinsten Übels, Anton „Toni“ Hofreiter, der gestern auf seiner Wahlkampftour in Ingolstadt gastierte, zügig wieder seine Sachen packte. Eigentlich hätte er gerne am Klimastreik teilgenommen, eine entsprechende Pressemeldung war von seinem Wahlkampfteam im Voraus verschickt worden. Doch der Grünen-Fraktionschef im Bundestag stieß auf weniger Gegenliebe als er vermutlich erwartet hatte.

Oben gegen unten
Geht es uns wirklich allen gut, wenn die Wirtschaft boomt? Ein verhängnisvoller Trugschluss. Und die Erklärung, warum wir uns als Gesellschaft gegeneinander ausspielen lassen.

All you need is love
Was brauchen wir jetzt wirklich? Lobby oder Liebe? Oder geht vielleicht beides? Willkommen beim Herzblatt – espresso-Edition.

Das Christkind ist da
Alle Jahre wieder lässt das Ingolstädter Christkindl in der Vorweihnachtszeit Kinderaugen leuchten. Dieses Jahr zieht die 18-Jährige Bente Gülich mit weißem Kleid und Flügeln die Aufmerksamkeit der Innenstadt auf sich. Am heutigen Freitag wurde Christkindl Bente erstmals öffentlich vorgestellt.

Nur ein Rucksack
Zwei Menschen, zwei Wohnungen, eine Aufgabe: Pack deinen Rucksack in weniger als einer Stunde. Du musst dein Zuhause verlassen – und du weißt nicht, ob du je zurückkehren wirst. Was nimmst du mit?

Posse in der Poppenstraße
Die Stadt Ingolstadt kassiert seit Jahren in der Poppenstraße gut ab – auf der rechten Fahrbahnseite. Jetzt hat man sich auch für die linke Seite etwas einfallen lassen, um die klamme Stadtkasse aufzubessern. Ein Schildbürgerstreich. Im wahrsten Sinne des Wortes.

„Er sieht mich, mit all meinen Facetten, Ideen und Träumen“
Erstes Date beim Friseur? Warum daraus nichts wurde, danach aber doch noch die große Liebe entstand, erfahrt ihr in unserer Hochzeitsstory aus espresso 11/2025.