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Do you know what art is?

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Do you know what art is?

MKK-Leiterin Theres Rohde in Martin Creeds Luftballonmeer | Fotos: Sebastian Birkl

Neue Ausstellung im MKK Ingolstadt: Martin Creed – I don’t know what art is

Ein Künstler, der behauptet, nicht zu wissen, was Kunst ist. Sogar bestreitet, überhaupt ein Künstler zu sein. Da drängt sich die Frage auf: Muss ich mir denn dann überhaupt seine Kunstausstellung ansehen? Diese Frage kann nur mit einem klaren Ja! beantwortet werden. Mit Martin Creed zieht einer der erfolgreichsten Künstler unserer Zeit ins MKK Ingolstadt (völlig unabhängig davon, wie er sich selbst definiert).

Jeder kennt den zu Tode zitierten Satz „Ist das Kunst oder kann das weg?“. Mit einigen seiner Werke provoziert Creed diese Frage wie kaum ein anderer. Beispiel gefällig? Den äußerst renommierten Turner-Preis erhielt er für sein Werk The lights going on and off. Ein leerer Raum, in dem das Licht regelmäßig an- und ausgemacht wird. Oder Sick film. Ein Video, in dem sich Personen übergeben.

Jeder Besucher der Ausstellung ist dazu aufgerufen, seinen eigenen Kunstbegriff zu definieren. Erklärungen und Legenden sucht man daher vergeblich (es gibt jedoch ein Begleitheft, mit dem man sich selbst befragen und seine Haltung zur Kunst auf den Grund gehen kann). Sick film liefert aber im Grunde eine sehr plastische Antwort. „Was bedeutet Kunst? Sein Innerstes nach außen zu stülpen“, erklärt MKK-Direktorin Theres Rohde dazu. Wenn man dann noch beobachtet, wie sich erwachsene Menschen wie kleine Kinder lachend und mit strahlenden Gesichtern durch das gigantische Meer aus gelben Luftballons im Erdgeschoss des MKK kämpfen, weiß man auf jeden Fall auch: Kunst verjüngt.

Martin Creed ist kein Vertreter der Konkreten Kunst – und dennoch sind seine Werke im MKK bestens aufgehoben. Die Frage „Ist das Kunst?“ hört man hier öfter. Creeds Schaffen reicht von Videokunst bis zu großformatigen Wandmalereien, von kleinformatigen Farbzeichnungen bis zu Performances und immersiven Installationen. Eines seiner Werke soll er im Presserundgang vor zahlreichen erwartungsvoll dreinblickenden Journalisten an die Wand malen. Creed zögert, überlegt. Zappelt herum. Kreativität auf Knopfdruck? Gar nicht so leicht. Schließlich stülpt Creed sein Innerstes nach außen. H E L P steht kurz darauf an der weißen Wand.

Marie-Luise Heske hat die Ausstellung kuratiert. Etwas, das Creed normalerweile nicht aus der Hand gibt. Heske ist auch die Ausstellung zu verdanken. Sie hatte die Idee, Creed für das MKK anzufragen. Umrahmt wird sie von Work No. 800: Emulsion on wall

Die Kakteen, die Sie im obigen Bilderslider sehen, wurden übrigens von einem Ehepaar aus Hepberg zur Verfügung gestellt.

Work No. 503: Wohl bei keinem anderen von Creeds Werken drängt sich die Frage "Ist das noch Kunst?" derart auf. Vier Menschen übergeben sich der Reihe nach in einem hellen Raum. Das Video ist nichts für Zartbesaitete.

Bevor die Medienschar den Raum für das Video zu Sick film betritt, sagt Creed etwas entschuldigend: I’m sorry about this. Die Ausstellung „I don’t know what art is“ hat aber natürlich noch einiges mehr zu bieten. Schauen Sie unbedingt ins MKK – schon allein, um mitreden zu können. Bis 03. März 2024 haben Sie die Möglichkeit dazu.

Work No. 88: A sheet of A4 paper crumpled into a ball. In jedem Raum des MKK ist dieses Kunstwerk zu finden - sogar im Aufzug

I don’t know what I want to say, but, to try to say something, I think I want to try to think. I want to try to see what I think. I think trying is big part of it, I think thinking is a big part of it, and I think wanting is a big part of it, but saying it is difficult, and I find saying trying and nearly always wanting. I want what I want to say to go without saying.

"HELP" skizziert Martin Creed beim Presserundgang an die Wand
  • Öffentliche Führungen 12.11., 10.12., 14.01. und 11.02., 15 Uhr
  • Öffentliche Führung in englischer Sprache 30.11., 04.02., 15 Uhr
  • Kuratorinnenführung 07.12., 18 Uhr und 03.03., 15 Uhr

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