Suche
Close this search box.

Liebe auf der Überholspur

Home » Liebe auf der Überholspur

Liebe auf der Überholspur

Fotos: novemberlights photography - Stephanie Mertens

Die Hochzeit von Amelie & Julian - 10.09.2021

Bei Amelie und Julian ging vieles schnell. Wenige Wochen, bis sie zusammenkamen. Wenige Monate, bis sie zusammenzogen – und wenig Zeit, bis es hieß: Wir bekommen Zwillinge!

Amelie & Julian Martin

Amelie Martin (geb. Bockelt) ist 25 Jahre jung, stammt aus Karlshuld und arbeitet bei Moser Männermode in Neuburg. Sie liebt Snowboarden und Fußball, spielte lange Jahre sogar selbst und ist Bayern-Fan.
Julian Martin ist 29 Jahre alt, stammt aus Obermaxfeld und arbeitet als Versuchstechniker in der Automobilbranche bei in-tech. Er liebt - genau wie Amelie - das Snowboardfahren und Fußballspielen. Julian ist Schalke-Fan.
Als sich Amelie und Julian im September 2018 bei einem feuchtfröhlichen Beerpongturnier in Untermaxfeld kennenlernten, ahnten beide noch nicht, welch schicksalshafte Begegnung dies für beide bedeuten würde. Zwar kannte man sich durch gemeinsame Freunde auch vorher schon – aber eben nur vom Sehen. Das aber sollte sich an diesem Abend ändern.

Ich konnte von Anfang an so sein, wie ich bin

Amelies Traum in Weiß stammt aus der Brautmodenboutique „Herzzauber“ in Lenting

Das Kennenlernen

Die Geschichte der beiden stand zunächst unter gar keinem so guten Stern, wie sich Amelie erinnert. Nicht nur waren sie beim Beerpong erbitterte Gegner (Amelie: „Ich war die Bessere, das muss man klar hervorheben“), auch mit Julian konnte sie anfangs nur wenig anfangen, denn „er musterte mich mit einem richtig arroganten Blick, als ich mich zu ihm und zwei meiner Freunde hinzugesellte.“ Diese Antipathie aber änderte sich schnell, wie sich im Leben der beiden ohnehin vieles schnell änderte.

„Bei Julian konnte ich von Anfang an so sein, wie ich bin. Ich musste mich nie verstellen“, schwärmt Amelie. Und weiter: „Ich bin nicht die einfachste Person und sehr…“… „schwierig“, schießt Julian ein und beide lachen. Sie schätzt besonders an ihm, dass sie so offen mit ihm reden kann – auch über ernste Themen. Der Spaß kommt ebenfalls nicht zu kurz „und äußerlich ist er auch nicht ganz verkehrt.“

Die Location: Urig und viel Holz, so wie Amelie und Julian es wollten. Wo? Land-Steakhaus Bürger

Man muss eben gleich Nägel mit Köpfen machen

Anzug: Moser Männermode
Die Braut mit Trauzeugin und Brautjungfern
Amelie mit ihren Eltern und Julian mit seiner Mama

Um Julian war es am Abend des Beerpongturnieres schon fast geschehen. „Das Erste, was mir auffiel, war der Charakter – wie immer“, lacht er mit einem Augenzwinkern, schiebt aber direkt hinterher, dass ihn Amelies Äußeres natürlich erstmal in seinen Bann zog. Aber auch ihre inneren Werte lernte er bald zu schätzen: ihren Witz, ihre Spontanität und auch ihm bedeutet es viel, dass er immer offen mit ihr reden kann.

„Er hat anschließend nicht lockergelassen“, erzählt Amelie. Bereits am nächsten Tag schrieb er ihr, ob sie sich wieder sehen könnten. „Man muss eben gleich Nägel mit Köpfen machen“, lacht Julian. Kurz darauf waren sie gemeinsam auf dem Oktoberfest. „Dort bin ich – dem Julian zuliebe – das erste Mal in meinem Leben Riesenrad gefahren“, sagt Amelie. „Dann, glaube ich, war für ihn der Kas endültig bissn.“

Der Nachwuchs steht schon in den Startlöchern

So war es und es kam, wie es kommen musste. Die beiden wurden im Oktober 2018 ganz offiziell ein Paar. Ab hier nahm die Liebesgeschichte der beiden so richtig Fahrt auf. Anfang Februar 2019 zogen beide zusammen, Ende Februar stellte sich heraus, dass Amelie schwanger war, „zwar nicht geplant, aber nie nicht gewollt.“

Mitte März war dann auch noch klar: es werden Zwillinge. Mädchen, so wie Julian es sich gewünscht hatte. Sechs Monate voller Höhen, doch wie das Leben so spielt, gibt es leider auch Tiefen. Die Wohnung wurde bald zu klein, also entschloss sich das Paar, ein Haus zu bauen. Ein Grundstück war schnell gefunden, im Garten von Julians Eltern. Den Plan für das gemeinsame Nest zeichnete Julians Papa. Doch dann, kurz darauf, wurde dieser plötzlich und für alle völlig überraschend aus dem Leben gerissen. Noch im gleichen Jahr verlor Amelie ihren Opa.

Harte Schicksalsschläge – aber auch der Beweis, dass Julian und Amelie sich in schweren Zeiten immer aufeinander verlassen werden können.

Zwar nicht geplant, aber nie nicht gewollt

Bei der Hochzeit blieb kein Auge trocken

Der Heiratsantrag

„Es war einfach klar, dass Amelie die Frau ist, mit der ich gemeinsam alt werden will“, bringt es Julian auf den Punkt. Am 18. September 2020 – zwei Jahre nach dem Kennenlernen und kurz vor dem ersten Geburtstag ihrer Zwillinge – war der große Tag für den Antrag gekommen. Bei einem gemeinsamen Wanderurlaub, vorbei an den Rieslochwasserfällen am Großen Arber, wollte Julian die Frage aller Fragen stellen.

Doch das war gar nicht so leicht. Julian war vor allem eines: nervös. Und Amelie war vor allem: genervt. „Schweineheiß war es und wir hatten gemeinsam nur einen halben Liter Wasser dabei“, erinnert sie sich und lacht verlegen, denn jetzt weiß sie ja, mit welchen Gedanken ihr künftiger Ehemann in diesen Minuten spielte. „Als wir an den Wasserfällen vorbeikamen, waren mir dort aber ehrlichgesagt zu viele Leute“, erklärt Julian.

Also wollte er Amelie weiter Richtung Gipfel schleppen. Doch kühler wurde es nicht und auch das mitgebrachte Wasser wurde nicht mehr. Sie entschlossen sich umzudrehen. Wieder ging es an den Wasserfällen vorbei – und wieder war dort viel zu viel los.

Dann aber tat sich doch noch ein romantisches Plätzchen auf, nur einen kleinen Abstieg entfernt, mit kleinem Bach, eingerahmt von riesigen Felsen. Hier musste es sein. Hier waren sie ungestört. Also griff Julian zu einer List, stöhnte, dass er unbedingt eine Pause brauche. Amelie lenkte ein, beide nahmen Platz, und Julian fragte schließlich, ob Amelie seine Frau werden wolle. „Ich versuchte, den Ring so unauffällig wie möglich aus der Jackentasche zu ziehen. Nach der Frage ist sie in Tränen ausgebrochen und hat natürlich Ja gesagt“, grinst Julian bis über beide Ohren.

„Ich war komplett überrascht in diesem Moment, aber habe mich natürlich sehr gefreut – und der Ort hat einfach perfekt zu uns gepasst“, sagt Amelie. Beide verbindet die Liebe zur Natur.

Uns war klar: Entweder wird das Brautverziehen günstig, weil niemand mehr an Alkohol gewöhnt ist oder es gibt die totale Eskalation, weil jeder richtig Bock hat zu feiern

Die Trauung

Am 09. Januar 2021 heirateten Amelie und Julian standesamtlich, am 10. September folgte die Freie Trauung beim Land-Steakhaus Bürger in Marxheim. „Die Location war ein absoluter Traum. Wir konnten die Trauung direkt vor Ort durchführen, mussten mit den Gästen also nicht noch umherfahren – und das urige Ambiente mit viel Holz war uns wichtig“, sagt Amelie. Mit ganzen 110 Gästen konnte das frisch vermählte Paar schließlich feiern, auch wenn das coronabedingt natürlich lange auf der Kippe stand.

Die Feier selbst war im beliebten Boho-/Vintage-Style gehalten, aber „ohne viel SchnickSchnack“, sagt Amelie. Den beiden war vor allem eine gute Stimmung wichtig. Für die meisten war es die erste große Party nach anstrengenden Coronamonaten. „Uns war klar: Entweder wird das Brautverziehen günstig, weil niemand mehr an Alkohol gewöhnt ist oder es gibt die totale Eskalation, weil jeder richtig Bock hat zu feiern“, so Amelie. „Blöderweise lief es aufs Zweite hinaus“, lacht sie. Die Stimmung war dann letztendlich sogar so gut, dass das Brautverziehen spontan mit der Band Ginphonic um eine Stunde verlängert wurde. Deren Motto ist nicht ohne Grund: We play, you party!

„Der Tag an sich begann nervenaufreibend“, erinnert sich Amelie. Mit ihrer Trauzeugin und zwei Brautjungfern startete sie in den frühen Morgenstunden. Doch die Nervosität wurde immer stärker, plötzlich zweifelte Amelie an allem. „Und wenn ich dich an den Haaren vorziehe: du heiratest heute!“, sprach ihr Papa, bekannt für seinen trockenen Humor, ein Machtwort. Alle Zweifel aber verflogen endgültig in diesem Moment: „Als Julian mich zum ersten Mal in meinem Kleid sah, brach er nach 5 Millisekunden in Tränen aus und hat einfach nur noch geweint“, sagt Amelie. Für Julian der „Magic Moment“, wie er sagt. „Das Bild will und wird man nicht vergessen. Es war einzigartig.“

Als ich hineinschlüpfte, war sofort klar: Genau das ist es, genau so möchte ich heiraten

Naturverbunden: Amelie und Julian lieben die Natur, sind oft gemeinsam draußen unterwegs. Den Heiratsantrag macht er ihr bei einem Wanderurlaub.

Das Kleid

Das dritte Kleid, das Amelie bei Herzzauber in Lenting anprobierte, war ihres. „Ich trage eher Jeans und T-Shirt, statt Kleidchen und Röckchen, daher hatte ich Angst, gar keines zu finden.“ Das Kleid, das es schlussendlich werden sollte, hatte sie in der Vorauswahl eigentlich bereits ausgeschlossen. „Aber sie haben es mir trotzdem untergejubelt. Als ich hineinschlüpfte, war sofort klar: Genau das ist es, genau so möchte ich heiraten.“ Das und kein anderes. Ein Boho-/Vintagekleid, hochgeschlossen, mit kurzen Ärmelchen, am Rücken minimal ausgeschnitten. „Eigentlich komplett anders, wie ich es mir ursprünglich vorgestellt hatte, aber es war perfekt.“ Auch Julian war begeistert von seinem Anzug, den er bei Moser Männermode in Neuburg gekauft hatte.

Emotional wurde es bei der Hochzeit dann noch einmal bei der Traurede von Anastasia Liebetrau, die Amelies und Julians gemeinsamen Weg mit einem UNO-Kartenspiel verglich. Manchmal zieht man die +2-Karte, in Anlehnung an ihre Zwillinge, aber manchmal verliere man auch, angelehnt an die Verluste, die Julian und Amelie hinnehmen mussten. „Da waren unsere Familien natürlich alle nah am Wasser gebaut“, sagt sie.

In einem Trauritual pflanzten sie anschließend zwei Olivenbäume. Als Symbol für eine geerdete Beziehung, die wächst und sich entwickelt, wie auch ein Baum es tut. Genau das ist der Plan der beiden. „Wir wollen für unsere Kinder da sein, als Familie sehen, wie sie groß werden und gute Eltern sein“, sagt Amelie. Wer die beiden kennt, wird nicht den Hauch eines Zweifels haben, dass das auch gelingt.

espresso wünscht von Herzen alles Gute!

Die Beteiligten:

Weitere Themen

Bündnis besiegelt

Ingolstadt ist vielfältig und tolerant. Über 140.000 Menschen aus 140 Nationen leben hier friedlich zusammen. Egal woher sie kommen, egal welche Hautfarbe sie haben, egal welche Religion sie ausüben: Sie alle gehören zu Ingolstadt. Das vergangenen Montag offiziell gegründete Ingolstädter Bündnis für Demokratie, Vielfalt und Toleranz unterstreicht dieses Selbstverständnis.

Weiterlesen »

Erfahrener Führungsspieler

Zu Saisonbeginn vom Zweitligaverein Holstein Kiel zum FC Ingolstadt in die 3. Liga gewechselt, etablierte sich Defensivspieler Simon Lorenz sofort in der Stammformation. Im espresso-Interview spricht der 27-Jährige über die aktuelle Saison und verrät seine Connections zu Ex-Schanzer Benedikt Gimber und Julian Nagelsmann.

Weiterlesen »

Samstag: Halbmarathon in Ingolstadt

Am 20. April steht Ingolstadt wieder ganz im Zeichen des Laufsports. Die 23. Auflage des Halbmarathons startet um 17 Uhr traditionell auf der Konrad-Adenauer-Brücke und wird für alle Beteiligten sicher erneut ein Gänsehauterlebnis.

Weiterlesen »

Das erwartet euch beim Fest zum Reinen Bier

Die Stadt Ingolstadt erinnert mit dem „Fest zum Reinen Bier“ wieder an die Verkündung des Reinheitsgebotes am 23. April 1516. Damals erließen die gemeinsam herrschenden Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig X. in Ingolstadt ein Gesetz, das Gerste, Hopfen und Wasser als einzig zulässige Zutaten für die Bierherstellung festlegte.

Weiterlesen »

Volksfest im Mai!

„O‘zapft is!“ heißt es heuer bereits am 3. Mai beim Gaimersheimer Volksfest. Nicht wie gewöhnlich im August, sondern bereits in wenigen Wochen findet das beliebte Volksfest statt. Am Donnerstag wurde das Volksfestprogramm im Sudhaus der Brauerei Herrnbräu vorgestellt – und Gaimersheims Bürgermeisterin Andrea Mickel stach das erste Fass an.

Weiterlesen »

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.

Nach oben scrollen