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Fair Trade im Bürgerhaus
regioFAIRglobal: Ausstellung zu nachhaltigen Lebensmitteln
Heute starten in Ingolstadt die Tage der Nachhaltigkeit. Vieles davon findet virtuell statt, doch auch „Offline“-Angebote sind zu finden. In der Galerie „Alte Post“ im Bürgerhaus kann man sich noch bis 24. Oktober über nachhaltige Lebensmittel informieren.
Jeder möchte fair bezahlt werden. Sowohl der Milchbauer in Deutschland, als auch die Baumwollpflückerin in Burkina Faso. Durch unser Einkaufsverhalten können wir die Lebensumstände der Produzenten aktiv beeinflussen. Nämlich dann, wenn man beim Spiel um den niedrigsten Preis nicht länger mitmacht und stattdessen zu fair gehandelten Lebensmitteln greift. Dieses Bewusstsein soll mit der Ausstellung regioFAIRglobal geschärft werden. Darüber hinaus werden auch die Vorteile von regionalen Lebensmitteln aufgezeigt: Wegen der kürzeren Transportwege kommen die Produkte frischer bei den Kunden an. Außerdem kann man sich vor Ort ein Bild machen, wo und wie etwas produziert wird.
Fairer Kaffeegenuss
Viele denken bei „Fair Trade“-Produkten vermutlich erst einmal das: teuer! Ein Beispiel der Ausstellung zeigt: oftmals sind es für uns nur wenige Cent, die am anderen Ende der Welt für akzeptable Lebensumstände sorgen können. Im Falle von fair gehandeltem Kaffee bedeutet dies bei einer 500-Gramm-Packung Mehrkosten von 1,19 Euro. Das macht bei 50 großen Tassen aus 500g Kaffee gerade mal einen Preisunterschied von 2 Cent pro Tasse. Das sollte es uns wert sein, oder nicht?
Fairer Handel für faire Lebensbedingungen
Auf den 10 Ausstellflächen kommen auch die Produzenten vor Ort zu Wort. Etwa Comfort Kwaasibea, ein Kakaofarmer aus Ghana. Er sagt: „Wir haben unser Schicksal nun in unseren eigenen Händen. Dank des fairen Handels können wir viel verändern. Wir haben gutes Trinkwasser, Toiletten und Schulen. Kuapa Kakoo bezahlt die Bauern pünktlich und wir werden nicht hintergangen.“ Es ist nur eines mehrerer in der Ausstellung aufgezeigten Beispiele, wie fairer Handel die Lebensumstände vieler Menschen positiv beeinflussen kann.
Als Europäer sollte man sich im Klaren darüber sein, dass unser Reichtum – nicht nur, aber doch in großem Maße – auf der Ausbeutung anderer Menschen fußt. Die Ausstellung regioFAIRglobal gibt dem Besucher dafür einige Grundlagen an die Hand. So wichtig die dort gebotenen Informationen sind, so schade ist es, dass die Aufbereitung dann doch etwas fad geworden ist. Ein Raum mit 10 Aufstellern lockt im Jahr 2020 vermutlich nur noch die an, die sich sowieso für dieses Thema interessieren.
Neben all den Informationen über Nachhaltigkeit sind in der Ausstellung aber auch Fakten zu finden, die mit dem Thema zwar nicht unmittelbar etwas zu tun haben, aber dennoch interessant sind. Fünf davon haben wir gesammelt:
1. Für ein Glas Honig besucht eine Biene 2 bis 7 Millionen Blüten.
2. Es gibt Babybananen, von denen man ein Dutzend essen muss, um satt zu werden und große Früchte bis zu 50 cm Länge, von denen mehrere Personen auf einmal satt werden.
3. Kaffa, eine Region in Äthiopien, gibt Kaffee seinen Namen.
4. Baden-Württembergs Streuobstwiesen zählen zu den größten Beständen in Europa.
5. Im 18. und 19. Jahrhundert erbauten Winzer Trockenmauern, um Steilhänge nutzbar zu machen. In den 1950er Jahren wurden diese aber größtenteils wieder zerstört, um die Hänge leichter zu bewirtschaften. Trockenmauern bieten jedoch Refugien für viele – oftmals bedrohte – Tiere und Pflanzen und sind deshalb besonders schützenswert.
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