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Streetart in Ingolstadt

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Streetart in Ingolstadt #Interview

Fotos: Alexander Sieg

Alexander Sieg aka Kero the Coon bringt Farbe in die Stadt.

Hallo Alex, stell dich doch für die espresso Leser bitte kurz vor.
Servus, mein Name ist Alexander Sieg und ich bin knapp 27 Jahre alt. Ich bin in Ingolstadt geboren und aufgewachsen, arbeite mittlerweile aber in Hamburg als UX-Designer. Aufgrund der Coronakrise bin ich momentan jedoch hier in Ingolstadt, was für mich nicht unbedingt etwas Negatives ist (lacht), da es mich wegen Familie und Freunden sowieso oft zurück in die alte Heimat zieht.

Ist Sprayen deine große Leidenschaft?
Ich habe mit 13 Jahren zum Sprühen angefangen. Ein wahrscheinlich ausschlaggebender Punkt war die Graffiti-Unterführung in Unsernherrn, durch die ich oft mit meinen Eltern gefahren bin und dabei jedes Mal staunend am Fenster hing. Zudem habe ich schon immer gerne und viel gemalt, da war es dann schon fast abzusehen, dass ich das auch mal machen werde. Leider gab es zu der Zeit noch keinen Laden in Ingolstadt, der Dosen verkaufte, also mussten zuerst Baumarktdosen herhalten. Später sind wird dann extra nach München gefahren, um richtige Dosen zu bekommen und um ersten Kontakt mit der Szene aufzubauen. In Ingolstadt war zu der Zeit leider nicht viel los.

KERO beim Sprayen in Hongkong.

Du warst letztes Jahr sogar in Asien und hast dich dort künstlerisch verewigt.
Ja, ich versuche immer Reisen und Sprühen unter einen Hut zu bringen. Man begegnet immer neuen Leuten und v.a. lernt man die Stadt ganz anders kennen, wenn man mit den Locals zusammen sprühen geht. Daher reise ich auch sehr gerne. Manchmal nur zum Sprühen und manchmal eben in Kombination. Mein Freundin stammt aus Hongkong. Daher starteten wir letztes Jahr eine Asientour, bei der ich in Hongkong und Taiwan einige Bilder gemalt habe. Die Szene dort ist noch sehr überschaubar und jung, aber dafür sehr offen und gastfreundlich. Nach dem ersten mal Sprühen mit einem Local in Taiwan hatte ich direkt 10 neue Kontakte, die im ganzen Land verteilt waren – zu Beginn einer Rundreise natürlich optimal. In Hongkong ist es mit der Szene ähnlich und witzigerweise gibt es dort nur einen Graffitishop, der wiederum von einem Franzosen betrieben wird. Wenn ich reise, male ich eigentlich nur Styles (Buchstaben) – für den Wiedererkennungswert…

Du nimmst auch Auftragsarbeiten an. Für welchen Kunden hast du schon gesprayt?
Also die Aufträge sind wirklich facettenreich (lacht): viele private Hauswände, aber auch die Lasertagarena in Manching, ein Supermarkt in Oberdolling, ein Leipziger Technoclub, Dönerläden & Foodtrucks, Kindergärten bis hin zu einem Saunaclub in der Eriagstrasse, selbst ein Hostel in Neuseeland war mal dabei.

Dein Pseudonym ist Kero the coon. Wie kam es dazu?
Also Kero ist mein eigentlicher Künstlername. Im Graffiti sucht man sich häufig einen Namen aus, dessen Buchstaben man zum Sprühen gut beherrscht. Irgendwann wurde mir bewusst, dass mir noch ein gewisses Symbol bzw. Markenzeichen fehlt. Einfach gesagt: wenn ich mal keine Lust habe meinen Namen zu sprühen, habe ich immer noch einen Character parat, der ebenfalls für mich steht. Coon (übersetzt Waschbär) war dann für mich der Character, mit dem ich mich am besten identifizieren konnte. (lacht)

Wie ist dein Blick auf die Graffiti-Subkultur in Ingolstadt? Lebendige Szene oder Luft nach oben?
Die Szene in Ingolstadt ist mittlerweile sehr lebendig, wenn ich es mit der Zeit vergleiche, als ich anfing. Ingolstadt stand schon immer für Qualität statt Quantität. Aber natürlich ist immer noch Luft nach oben, v.a. am Nachwuchs fehlt es ein bisschen.

Gibt es irgendwo auf der Welt ein Stück Streetart, das dich so richtig vom Hocker haut?
In Melbourne und Christchurch einfach nach Murals von Sofles Ausschau halten.

Bei der Unterführung in Unsernherrn gibt es aktuell ein “Black Lives Matter”-Graffiti. Die Berliner Sprayer-Crew 1UP hat die letzten Worte des bei einem Polizeieinsatz getöteten Afroamerikaners George Floyd (“Please, I can’t breathe”) großflächig auf einen Zug gesprüht. Ist Graffiti deiner Meinung nach ein geeignetes Mittel, um am politischen oder gesellschaftlichen Diskurs teilzunehmen?
Graffiti polarisiert nun mal, daher findet man es nicht nur in irgendwelchen Hinterhöfen, sondern auch im Alltag wieder, in der Werbung, Film, Plakaten… oder eben auch in politischen Aktionen.

Bei der Unterführung sieht man seit kurzem auch einen Fuchs von dir. Legales Sprayen ist dort erlaubt. Wie entscheidet sich, welches Graffiti übersprayt wird? Gibt es dafür “ungeschriebene Gesetze?”

An sich ist es jedem gestattet dort zu sprühen, jedoch gibt es auf jeden Fall ein “ungeschriebenes Gesetz“: man sollte nur über ein Bild malen, wenn es danach besser aussieht als das darunter – oder man zuvor den Künstler gefragt hat, ob es okay ist. Anfänger sollten grundsätzlich nur an der Seite malen.

Vielen Dank für das Gespräch.

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Näheres wird frühestens Ende des Jahres bekanntgegeben.

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