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Stefan König will für für die Freien Wähler ins Rathaus einziehen | Foto: Stefanie Herker

Frischer Wind kommt mit dem ehemaligen Chefredakteur Stefan König in die Ingolstädter Lokalpolitik. Der Oberbürgermeister-Kandidat der Freien Wähler will mit Bodenständigkeit, Pragmatismus und Bürgernähe Ingolstadt in eine gute Zukunft führen. Am 9. Februar wird gewählt. Davor beantwortet uns Stefan König noch ein paar wichtige Fragen.

Herr König, welche Kompetenzen besitzen Sie für das Amt als Oberbürgermeister? Wo liegen Ihre Stärken?
Meine Stärke liegt darin, Menschen zusammenzubringen und komplexe Herausforderungen mit klarem Blick und strukturiertem Vorgehen anzugehen. Als gebürtiger Schanzer kenne ich Ingolstadt in- und auswendig, habe aber durch meine beruflichen Erfahrungen auch immer den Blick über den Tellerrand bewahrt. Das gibt mir die Fähigkeit, lokale Anliegen mit globalen Entwicklungen zu verbinden. Ich spreche Probleme offen an, entwickle Lösungen und habe dabei immer das Wohl der Menschen im Blick. Ob es darum geht, wirtschaftliche Perspektiven zu schaffen, die Verwaltung effizienter zu gestalten oder den sozialen Zusammenhalt zu stärken – ich bringe die nötige Entschlossenheit, aber auch die Fähigkeit mit, zuzuhören und gemeinsam mit anderen Lösungen zu erarbeiten.

Welches Ihrer Vorhaben brennt Ihnen ganz besonders unter den Nägeln?
Als Oberbürgermeister einer Großstadt kann ich mich nicht auf nur ein Vorhaben beschränken. Sicher eines der wichtigsten Themen: die Baustellen im Bildungsbereich zu beenden – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ich will eine Schulbaugesellschaft gründen, analog zur INKoBAU. Ziel ist es, sämtliche Sanierungen und Neubauten im Schul- und Vorschulbereich dort anzusiedeln. Wir müssen hier schneller und effizienter werden.

Was möchten Sie bereits im ersten Jahr auf den Weg bringen, und wo ist Durchhaltevermögen gefragt?
Wir müssen zunächst die finanziellen Voraussetzungen schaffen, um wichtige Investitionen tätigen zu können. Dazu zählt der Bau von 1.000 Wohnungen in acht Jahren – ein Antrag, den ich in der ersten Sitzung einreichen werde. Ebenso wichtig ist der Bau eines Pflegeheims. Ich plane, die Verwaltung zu beauftragen, städtische Regularien – besonders im Bereich Bauen – zu überprüfen. Mehr Tempo bei Bauprojekten ist dringend nötig. Außerdem möchte ich schnell Bürgersprechstunden vor Ort einführen, z. B. im Westpark oder an anderen stark frequentierten Orten. Durchhaltevermögen braucht es bei großen Zukunftsthemen wie Klimaschutz und der Mobilitätsentwicklung.

Wenn Sie den bisherigen Wahlkampf Revue passieren lassen und an die Begegnungen mit Menschen denken: Welche Themen beschäftigen die Ingolstädter am meisten?
Wohnen, Wirtschaft, Verkehr, Sicherheit und der Zustand der Innenstadt. Viele Menschen sorgen sich um ihre Lebensqualität und die Perspektiven für ihre Kinder.

Gibt es Themen, die Ihnen schon jetzt schlaflose Nächte bereiten?
Nein.

Der kommunale Verwaltungshaushalt ist um 25 bis 30 Million Euro pro Jahr überlastet. Eine nachhaltige Entlastung wäre erforderlich. Doch kann man überhaupt sparen, wenn man Klimaschutz ernsthaft angehen will?
Ja, aber nur, wenn wir klug priorisieren. Effizienz, technologische Innovation und überregionale Fördermittel sind hier die Schlüssel. Es geht darum, die Mittel, die wir haben, gezielt einzusetzen und die Menschen nicht zu überfordern.

Wie kann man als Oberbürgermeister selbst in puncto Sparmaßnahmen mit gutem Beispiel vorangehen?
Ich plane, auch bei der Bürgermeisterei Planstellen zu reduzieren. Es geht darum, verantwortungsvoll mit Ressourcen umzugehen.

Die weltpolitische Lage ist sehr angespannt und die Spaltung der Gesellschaft nimmt gerade neue Ausmaße an. Was bedeutet das für Ingolstadt und wo sehen Sie Handlungsbedarf vor Ort?
Ich bin überzeugt, dass wir auf kommunaler Ebene viel bewegen können, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Ich will weiter Begegnungen fördern und den Dialog zwischen den Menschen vertiefen. Ich möchte verstärkt Räume schaffen, in denen Bürgerinnen und Bürger unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Alter oder ihrer Weltanschauung miteinander ins Gespräch kommen können – sei es in Vereinen, Stadtteilzentren oder kulturellen Projekten.

Zudem ist es mir wichtig, dass die Stadt mit mir an der Spitze als Vermittler und Unterstützer auftritt. Transparente Entscheidungen, ein offenes Ohr für die Anliegen der Bürger und klare Lösungen helfen dabei, das Vertrauen in die lokale Politik zu stärken.

Ich möchte aber vor allem, dass sich alle Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt sicher fühlen. Unsere Stadt gehört zu den sichersten in Bayern, und dafür gilt mein Dank insbesondere der Polizei und allen Sicherheitskräften. Nichtsdestotrotz will ich Sicherheitswacht und Ordnungsdienst stärken und mich für eine weitere Polizeiwache beim Innenministerium stark machen. Als Stadtrat müssen wir zudem regelmäßig über die aktuelle Situation bei Ausreisen und Abschiebungen ausreisepflichtiger Personen informiert sein. Sicherheit bedeutet für mich, Vertrauen zu schaffen – durch sichtbare Präsenz, klare Regeln und gegenseitigen Respekt.

Wen fragen Sie um Rat, wenn Sie einen brauchen?
Einen Kreis aus Menschen, die nicht nur Fachwissen, sondern auch Lebenserfahrung mitbringen.

Wie wird sich das Stadtbild in den nächsten zehn Jahren verändern? Wird Ingolstadt grüner werden?
Ja, davon bin ich überzeugt. Mit mehr Bäumen, Grünflächen und innovativen Konzepten möchte ich die Stadt lebenswerter machen. Dazu gehören auch begrünte Hausfassaden, die für angenehmere Temperaturen im Inneren sorgen.

Welches Auto fahren Sie und was tun Sie privat für den Klimaschutz?
Wir haben einen ID.4 daheim, darüber hinaus fahre ich so oft wie möglich mit dem Fahrrad. Außerdem achte ich auf regionale und saisonale Produkte im Alltag.

Thema Sicherheit und Cyberkriminalität: Was erwartet uns in den nächsten Jahren?
Wir müssen Prävention und Technologie stärken. Digitale Sicherheit wird genauso wichtig wie die klassische Polizeiarbeit. Für Kameraüberwachung und Gesichtserkennung gibt es hohe gesetzliche Hürden, was gut so ist. Sollten hier neue Wege geprüft werden, möchte ich, dass Ingolstadt eine Vorreiterrolle übernimmt. Durch eine Verstärkung von Sicherheitswacht und Ordnungsdienst will ich auch die subjektive Sicherheit stärken. Es muss uns indes bewusst sein, dass die Verantwortung für die Polizei beim Innenministerium liegt.

Lebendige Innenstadt: Wie kann man das Einkaufen und Verweilen in Ingolstadt wieder interessanter machen?
Eine lebendige Innenstadt braucht Menschen – und wir müssen ihnen Gründe geben, hierhin zu kommen und zu bleiben. Das schaffen wir durch attraktive Veranstaltungen wie Konzerte auf dem Rathausplatz, Open-Air-Kino im Sommer oder kombinierte Events wie Halbmarathon, Triathlon und Kindertag. Leerstände können temporär als Pop-up-Läden genutzt werden, und der kleinere Mittwochsmarkt könnte versuchsweise auf dem Paradeplatz stattfinden. Das ehemalige Kaufhof-Gebäude bietet eine großartige Chance: Ein interaktives Haus der Ingolstädter Geschichte könnte dort entstehen – mit Themen wie Bier, Frankenstein, Illuminaten, Audi oder Media-Saturn, das alle Generationen anspricht. Außerdem müssen wir die Infrastruktur weiter optimieren, von Mobilität über Parken bis hin zu besserer Veranstaltungsinformation. Auch ein Austausch mit den Verantwortlichen des Ingolstadt Village könnte spannende Kooperationen hervorbringen.

Der Tourismus in Ingolstadt konzentriert sich überwiegend auf Audi und das Ingolstadt Village. Welche Außenwirkung wünschen Sie sich für Ingolstadt, und haben Sie eine Idee für einen Slogan?
Ingolstadt soll für Innovation, Lebensfreude und Lebensqualität stehen. Egal, wie alt man ist. Ein Slogan? „Ingolstadt: Hier will ich leben.“

Was würden Sie tun, wenn Sie fünf Millionen Euro im Lotto gewinnen würden?
Wahrscheinlich erst mal einen Kaffee trinken gehen. Einen Teil des Gewinns zurücklegen, um die Zukunft meiner Familie abzusichern. Ich kann mir auch vorstellen, eine Stiftung zu gründen oder ein Projekt zu unterstützen, das den Menschen in Ingolstadt zugutekommt.

Wenn Sie eine Stunde mit einem Regierungschef der Welt hätten, wen würden Sie gerne treffen und was würden Sie ihn/sie fragen?
Ich würde den estnischen Regierungschef Kristen Michal treffen. Er saß auch im Stadtrat von Tallinn, einer der innovativsten Städte Europas. Mit ihm würde ich über Digitalisierung, nachhaltige Stadt- entwicklung und innovative Verwaltung sprechen.

Auf welches Ingolstädter Event freuen Sie sich in diesem Jahr persönlich am meisten?
Das Taktraum-Festival. Eine Veranstaltung, die klein begonnen hat und mittlerweile weit über die Stadtgrenzen hinaus ihre Fangemeinde gefunden hat. Dieses Engagement aus der Mitte der Gesellschaft finde ich stark und zeigt, was wir in Ingolstadt schaffen können.

Wenn Sie in die Stichwahl kommen: Wer ist Ihr Wunschgegner?
Mir ist wichtig, dass es ein fairer Wettbewerb wird. Der Rest liegt in den Händen der Wählerinnen und Wähler.

Zu guter Letzt: Eine Frage, die Sie sich selbst stellen (und beantworten):
Was motiviert mich am meisten? Es ist der Wunsch, Ingolstadt mitzugestalten und eine Stadt zu schaffen, die für alle Generationen lebenswert bleibt.

Vielen Dank, Herr König!

Wer mehr über Stefan König erfahren möchte, der kann unseren Artikel über seinen „Weg durch die Schanz“ in der espresso Januar-Ausgabe online nachlesen!

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