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espresso beim Corona-Test

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espresso beim Corona-Test

Foto: Sebastian Birkl

Unser Redakteur ließ sich heute auf eine Corona-Infektion testen. Krank ist er allerdings nicht – hoffentlich.

Dem Test ging vielmehr eine Einladung voraus. Eine Einladung zur konstituierenden Sitzung des Ingolstädter Stadtrats am 4. Mai. Versammlungen sind zwar seit rund einem Monat verboten, aber „aufgrund der überragenden Bedeutung wurden die konstituierenden Sitzungen der Gemeinde- und Stadträte als Präsenzveranstaltung genehmigt“, erklärt Gesundheitsreferent Rupert Ebner in einem Schreiben an Medienvertreter. Bei so einer wichtigen Veranstaltung will man natürlich nichts dem Zufall überlassen. Oberstes Ziel: weitere Neuinfektionen zu vermeiden. Neben den hinlänglich bekannten Regeln zum Schutz vor einer Ansteckung heißt das in diesem besonderen Fall auch: (angehende) Stadträte und Medienvertreter dürfen sich am 1. Mai beim „Corona-Drive-in“ am Parkplatz des Audi Sportparks auf eine Infektion testen lassen – auf freiwilliger Basis.

Auf zum Coronatest

Dieses Angebot nahm unser Redakteur gerne in Anspruch. Bis auf wenige Außentermine (Zoo Wasserstern, OB-Stichwahl, Trim GmbH, brigk, Vronis Ratschhaus) war auch er die vergangenen Wochen „sozial distanziert“ und mied andere Menschen wie der Teufel das Weihwasser. Krank fühlte er sich in dieser Zeit nicht. Da bei manchen Menschen der Krankheitsverlauf weitgehend symptomlos verläuft, interessiert es ihn aber natürlich schon, ob er nicht vielleicht doch infiziert ist. Außerdem will er sich nicht die Blöße geben, den halben Stadtrat und die halbe Medienlandschaft Ingolstadts mit Corona angesteckt zu haben – dieser Ruf bleibt!

Kontakt mit anderen Personen hat man in der Corona-Teststation vier Mal – aus dem Auto aussteigen muss man dabei nicht:

1. Sicherheitspersonal kontrolliert kurz nach der Einfahrt einen Code, den man zuvor zugeschickt bekam. Dieser war auf einem Zettel zu vermerken.
2. Wenige Meter weiter gibt man seine Gesundheitskarte und ein Formular ab, in dem u.a. Kontaktdaten und Angaben zum Versicherungsschutz anzugeben waren.
3. Einmal um die Kurve herum wird es ernst. Man hält in einem Zelt, das über die Fahrbahn gespannt ist. Ein Arzt nimmt hier den Rachenabstrich.
4. Wieder einige Meter weiter erklärt einem das Sicherheitspersonal, wo man den Parkplatz verlassen kann.

Kurzes Prozedere

Von der Ein- bis zur Ausfahrt dauert es nur wenige Minuten. Der Rachenabstrich selbst ist etwas unangenehm. Der (im Übrigen sehr nette) Arzt bohrt mir mit seinem Stäbchen so lange im Rachen, bis ich husten muss. Ich entschuldige mich, höre im Gegenzug aber ein „genau da wollte ich hin“. Scheint also nicht zu ungewöhnlich zu sein. Während der Arzt die Probe sorgfältig verschraubt, bitte ich ihn noch kurz um ein Foto. In einer E-Mail der Stadt hieß es, der Termin sei kein Pressetermin, „in der Teststation können keine Foto- oder Filmaufnahmen angefertigt werden“. Das hält uns natürlich nicht auf. Der Arzt stimmt freundlich zu. Ich schieße mein Foto und verabschiede mich. Gefühlt stehe ich anschließend an einer roten Ampel vor der Manchinger Straße länger als die ganze Test-Prozedur dauert.

Am Sonntag wissen wir mehr

Jetzt heißt es Daumendrücken, denn wer positiv getestet wird, darf nicht an der konstituierenden Sitzung am kommenden Montag teilnehmen. So geht es dem angehenden Grünen-Stadtrat Christoph Spaeth. Wie der Donaukurier heute berichtet, infizierte dieser sich mit dem neuartigen Coronavirus. Nicht auszudenken, wenn Christian Lösel oder Christian Scharpf positiv getestet werden würden. Der eine übergibt dem anderen nämlich symbolisch die Amtskette. Anschließend vereidigt Scharpf (übrigens seit heute, 1. Mai, offiziell Oberbürgermeister) die neugewählten 22 Stadtratsmitglieder. Ob unser Redakteur dabei sein darf, erfährt er am Sonntag. Dann soll er über das Ergebnis benachrichtigt werden.

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