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Von den Malediven auf den Trainingsplatz

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Von den Malediven auf den Trainingsplatz

Interview: Sabine Kaczynski | Foto: privat

Nach dem WM-Urlaub liegt der volle Fokus bei FCI-Mittelfeldspieler David Kopacz auf der Rückrunden-Vorbereitung

Im Sommer kam Mittelfeldspieler David Kopacz von den Würzburger Kickers zu den Schanzern, verletzte sich noch vor dem Trainingslager schwer, ist seit seiner Genesung jedoch fester Bestandteil des Ingolstädter Teams. Im espresso-Interview blickt der 23-Jährige auf die bisherige Saison zurück und verrät, wie er die Winterpause verbracht und welchen Bezug er zu seinem Heimatland Polen hat.

Nach drei Wochen Urlaub seid ihr seit letzter Woche wieder im Training – wie hat sich die Rückkehr auf den Platz angefühlt?
Es ist sehr gut, wieder zurück zu sein und wieder zu spielen und zu trainieren – auch wenn die Pause sehr ungewohnt war. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch nie so lange frei.

Nach weiteren drei Wochen Training mit zwei Testspielen geht es in den Weihnachtsurlaub, bevor die Vorbereitung auf die Pflichtspiele fortgesetzt wird – wie geht ihr als Spieler mit der ungewohnten Pausen-Zerstückelung um?
So richtig zerstückelt fühlt es sich gar nicht an. Nach den drei Wochen Vorbereitung fahren wir auch zu Hause mit individuellen Trainingsplänen fort, wir stoppen ja nicht mehr komplett. Den Break um die Feiertage gibt es zudem jedes Jahr, so dass wir jetzt in die „normale“ Phase der Vorbereitung starten.

Ihr überwintert auf dem 4. Tabellenplatz – wie zufrieden bist du mit der bisherigen Hinrunde?
In einigen Spielen war schon mehr drin. Aber die Mannschaft musste sich mit all den Neuzugängen erst einmal finden, auch ich selbst bin ja leider verletzungsbedingt erst etwas später zum Team dazugestoßen. Inzwischen haben wir eine sehr gute defensive Stabilität gefunden und nutzen unsere Chancen effizient. Dennoch wollen wir mit Blick auf die letzten beiden Hinrundenspiele und die Rückrunde natürlich noch an unseren Defiziten arbeiten und diese optimieren.

Für dich selbst gab es mit deiner Verletzung noch vor dem Trainingslager und dem anschließenden Ausfall bei den ersten sechs Spielen einen holprigen Start – wie war das für dich?
Man kommt natürlich voller Vorfreude zum neuen Team und mussdann so einen Rückschlag hinnehmen, das ist schon hart. Aber die Jungs haben mich, obwohl ich nicht in Vals (Südtirol) im Trainingslager dabei sein konnte, sehr gut aufgenommen. Ich habe mich trotz der Verletzung rundum wohl gefühlt – und zum Glück ist diese Zeit jetzt ja vorbei.

Foto: Sabine Kaczynski

Seit Oktober bist du absoluter Stammspieler und hast zuletzt im zentralen Mittelfeld gespielt – ist das auch die Rolle, in der du dich am wohlsten fühlst und die du auch bei den Schanzern ausfüllen willst?
Tatsächlich habe ich die Position auch schon früher gespielt, erst in Würzburg wurde ich eher zum Rechtsaußen umfunktioniert. Für mich macht das aber keinen Unterschied. Ich bin ein variabler Spieler, der sowohl auf rechts ausweichen als auch übers Zentrum kommen kann.

Wie wichtig sind die beiden Freundschaftsspiele gegen Fürth und Heidenheim, um in den neun Wochen Ligapause nicht vollständig aus dem Wettkampfmodus zu geraten?
Sie sind enorm wichtig. Man kann in beiden Partien die Aspekte, die während der Vorbereitung trainiert und angesprochen wurden, im Hinblick auf den Ligabetrieb testen. Alle Spieler können nochmal eingesetzt werden, sich zeigen und auf „Betriebstemperatur“ gebracht werden.

Grund für den außergewöhnlichen Zeitplan ist die WM in Katar – hast du die Spiele angeschaut?
Den Großteil der Begegnungen habe ich schon gesehen, vor allem Deutschland und Polen habe ich natürlich aus sportlichem Interesse verfolgt.

Schlägt dein Herz dann eher für Polen oder für Deutschland?
Schon eher für Polen würde ich sagen (lacht).

Natürlich wollen wir möglichst jedes Spiel gewinnen

Foto: privat

Beide Teams sind bereits ausgeschieden – Deutschland schon in der Vorrunde, Polen im Achtelfinale – hast du von den Mannschaften mehr erwartet?
Auf jeden Fall war ich vom frühen Ausscheiden des deutschen Teams enttäuscht – wie wahrscheinlich jeder. Bei Polen war schon ein bisschen Glück dabei, dass es die Mannschaft trotz der Niederlage im letzten Gruppenspiel gegen Argentinien ins Achtelfinale geschafft hat. Das war sicher das Minimalziel – und wenn du die Gruppenphase hinter dir hast, willst du natürlich auch die anderen Spiele gewinnen. Aber obwohl Polen angesichts des Spielverlaufs gegen Frankreich durchaus hätte in Führung gehen können, kann man gegen sie verlieren. Ich sehe sie als einen der Titelfavoriten.

Wer holt denn deiner Meinung nach von den verbleibenden Teams den Weltmeistertitel?
Ich glaube, dass Frankreich und Brasilien im Finale stehen werden, wer von den beiden schließlich den Titel holt, ist schwer zu entscheiden – aber ich tendiere eher zu Brasilien. (Anm. d. Red: Das Interview fand vor dem Ausscheiden Brasiliens statt.)

Apropos Nationalteams: Du selbst hast bis zur U21 alle polnischen Juniorennationalmannschaften durchlaufen – bleibt die Hoffnung auf eine Einladung ins Männer-Nationalteam?
Ich glaube, es ist das Ziel – oder zumindest der Traum jedes Fußballers, für sein Land zu spielen. Aber mein voller Fokus liegt trotzdem auf den Schanzern, denn nur, wenn man im Verein seine Leistung bringt, kann der Bonus Nationalmannschaft erreicht werden.

Es war super-schön dort, noch viel schöner, als die Bilder erahnen lassen.

Du hast den „Sonder-Urlaub“ auf den Malediven verbracht – erzähl mal, wie es war. Die Fotos auf Instagram waren ja traumhaft….
Die Malediven waren ein Reiseziel, das meine Freundin und ich schon immer mal ansteuern wollten, aber bislang hat im Winter die Zeit dafür nie gereicht. Es war super-schön dort, noch viel schöner, als die Bilder erahnen lassen. Vom Schnorcheln über Paddle-Board bis Jet-Ski haben wir auch alles ausprobiert – man kann in dieser traumhaften Umgebung wirklich viel unternehmen.

Du hast dich dort mit deiner Freundin Paulina verlobt – wie hat sich diese Szene abgespielt?
Ganz klassisch – am Strand bei Sonnenuntergang! Ich habe mich vor sie hingekniet und ihr die Frage aller Fragen gestellt – und sie hat zum Glück „ja“ gesagt (lacht).

Gibt es ein Traumreiseziel, das ihr unbedingt noch abhaken wollt?
Auf jeden Fall wollen meine Verlobte und ich einmal in die USA reisen, in der Winterzeit wäre New York die erste Wahl.

Du und deine Verlobte Paulina seid auf euren Bildern immer top gestylt – wie wichtig ist dir gutes und gepflegtes Aussehen?
Da ist Instagram schon eher eine Scheinwelt, in der man sich bestmöglich präsentieren möchte. Wenn wir nicht gerade ausgehen, legen wir privat und zuhause nicht ständig größten Wert auf perfektes Aussehen – da darf es auch mal die Jogginghose sein (lacht).

Foto: privat

Du bist in Iserlohn geboren, hast aber die polnische Staatsbürgerschaft. Welchen Bezug hast du noch zu Polen?
Meine Eltern und auch meine Verlobte kommen aus Polen, ihre Familie und meine Großeltern leben auch noch dort. Zuhause sprechen wir auch nur polnisch, sodass Polen schon noch eine große Bedeutung für mich hat.

Du wolltest dir mal ein Spiel des ERC Ingolstadt anschauen – hat das inzwischen geklappt?
Wir waren einmal mit der Mannschaft bei einem Match, aber ich würde auch privat gerne nochmal hingehen, ich finde die Sportart sehr interessant, auch wenn ich kein echter Eishockeyfan bin.

Was machst du am liebsten in deiner Freizeit als Ausgleich zum Job als Fußballprofi?
Am liebsten verbringe ich die Zeit mit meiner Verlobten, meiner Familie und meinem Hund Lilo. Ansonsten versuche ich so viel Zeit wie möglich in mein Studium des Sportbusiness Managements zu investieren.

Wie und wo werdet ihr Weihnachten und Silvester verbringen?
Die Feiertage werden wir bei meiner Familie in Iserlohn und der Familie meiner Verlobten in Polen verbringen – für Silvester gibt es derzeit noch keine konkreten Pläne.

Zurück zum FCI: Kurz nach Weihnachten startet ihr wieder in die Vorbereitung auf die letzten beiden Hinrundenspiele gegen Erzgebirge Aue und Elversberg. Spukt das schon im Kopf herum oder ist das noch zu weit weg?
Momentan liegt die volle Konzentration auf der Vorbereitung, die Pflichtspiele stehen noch nicht im Vordergrund. Wir gehen Schritt für Schritt die verschiedenen Phasen an.

Welche Ziele hast du dir persönlich für die Saison gesetzt – und wo wird der FCI am Ende der Spielzeit stehen?
Einen Tipp gebe ich nicht ab, das behalte ich lieber für mich (lacht). Natürlich wollen wir möglichst jedes Spiel gewinnen und so viele Punkte wie möglich sammeln. Persönlich wünsche ich mir viel Zeit auf dem Platz, um der Mannschaft über Assists und Tore so gut wie möglich zu helfen – und natürlich gesund und verletzungsfrei durch die Saison zu kommen.

Vielen Dank für das Gespräch!

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