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Warten auf Olaf

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Warten auf Olaf

Bundeskanzler Olaf Scholz bei Airbus Defence and Space in Manching (Fotos: Sebastian Birkl)

Bundeskanzler Olaf Scholz war am heutigen Freitag zu Besuch am Airbus-Standort Manching. Die ebenfalls anwesende Journalistenschar musste dabei vor allem eines mitbringen: Geduld. Ein Blick hinter die Kulissen.

Als unser Redakteur gegen 8.45 Uhr das Airbus-Gelände erreicht, herrscht bereits reger Trubel. Zahlreiche Medienvertreter:innen sind da – von der Nachrichtenagentur dpa bis zum Privatsender ProSieben. Erste Einweisung: das Kameraequipment muss in einem extra Raum abgelegt werden. Kurze Zeit später führt ein Beamter seinen ziemlich unter Strom stehenden Spürhund hinein. Es dauert nicht lange, bis der Hund freudig wieder hinaustänzelt – er war erfolgreich (Sprengstoff in den Kameraausrüstungen hat er freilich nicht gefunden, aber der Vierbeiner freut sich über seine Belohnung, die ihm genau das suggeriert).

Anschließend geht es mit dem „Reisebus“ durchs Werksgelände (Fotografieren aus den Fenstern strengstens verboten!) und hinein in eine Halle. Dort ist zum ersten Mal das angesagt, was sich über die weiteren Stunden so dahinziehen wird: Warten auf Olaf. Viel zu tun gibt es erst einmal nicht. Mitten im Raum steht allerdings eine riesige Drohne – die sogenannte Eurodrone mit einer Spannweite von rund 26 Metern – und nach einiger Zeit des Wartens kommt Ludwig Eberle herein (Verantwortlicher für den Vertrieb) und stellt sie vor. Auf die Frage, wer denn schon einmal etwas von der Eurodrone gehört habe, streckt sich nur ein einzelner Finger in die Höhe. Ganz zum Entsetzen des Airbus-Managers. Viel näher an der Wahrheit dürfte allerdings liegen, dass nur niemand Lust hatte, sich zu melden (unser Redakteur eingeschlossen).

Ankunft von Bundeskanzler Olaf Scholz in Manching

Mitten in der Vorstellung der Eurodrone kommt plötzlich Bewegung in die Sache. Es geht zurück in den Bus (Erinnerungen an Klassenfahrten werden wahr; Fotografieren erneut strengstens verboten!), hin zur A400M-Instandsetzungshalle, unweit der Landebahn, auf der Olaf Scholz bald im Regierungsflieger ankommen soll. Ab hier wird es ungemütlich kalt, denn der Bundeskanzler scheint ein paar Ehrenrunden zu drehen, während wir – erst geduldig, dann immer ungeduldiger – warten. Die Ankunft zieht sich, Mützen und Handschuhe werden dankbar übergezogen. Dann aber ein kleiner leuchtender Punkt am Horizont: Scholz im Anflug!

Zum Unmut der anwesenden Fotografen wird das Flugzeug genau so abgestellt, dass man Scholz nicht beim Aussteigen fotografieren kann. Hände werden rund 50 Meter abseits der Wartezone der Medienvertreter:innen geschüttelt. Dann setzt sich Scholz samt Entourage in Bewegung und hält in rund 10 Meter Entfernung vor einem Eurofighter an. Klick, klick, klick machen die Kameras. Nach gefühlt 30 Sekunden wird scharf rechts abgedreht und Olaf Scholz verschwindet. Anschließend Galgenhumor bei der durchgefrorenen Medienschar. Nächster Halt: Eurofighter-Endmontagehalle.

Wer genau hinschaut, kann den Flieger im Landeanflug erkennen

Endmontagehalle Eurofighter

Hier gibt es noch einmal strenge Anweisungen für alle Foto- und Filmteams. Verständlich, bei Airbus Defence and Space will man sich schließlich aus guten Gründen nicht in die Karten schauen lassen. Fotografieren nur in zugelassenen Bereichen erlaubt! Auch eine (eher kleinere) Journalistin, die sich zum Größenausgleich auf die zweite Stufe einer Treppe stellt, macht gleich Erfahrung mit den rigiden Vorschriften. Bitte runter! Unser Redakteur will von hinten ins Eurofighter-Triebwerk fotografieren (Zeit war ja schließlich genug) und wird prompt darauf hingewiesen, dass doch lieber nicht zu machen.

Handgezählte 21 Personen werden schließlich auf eine Plattform einige Meter über dem Boden geführt, um von dort endlich wieder Scholz zu Gesicht zu bekommen. Kennen Sie das, wenn die Zeit so langsam vergeht, dass Sie auf die Uhr schauen, gefühlt ewig warten und beim erneuten Blick auf die Uhr feststellen, dass erst eine Minute vergangen ist? So erging es unserem Redakteur auf dieser Plattform. Für Airbus aber sicher kein schlechtes Zeichen, wenn Scholz sich genügend Zeit nimmt, das Werk zu besichtigen. Der Kanzler schüttelt die Hand eines Mechanikers, lässt sich auch hier ein paar Dinge erklären und steigt die kleine Treppe wieder hinab, um wenige Meter weiter noch ein paar Airbus-Mitarbeiter:innen zu begrüßen, die ihm eine waschechte Fliegerjacke schenken.

 

Hallo ich bin's, der Bundeskanzler

Pressestatement

Zum Ende hin – es ist jetzt etwa 13.30 Uhr – gibt Scholz ein Pressestatement ab (das gesamte Video sehen Sie in unserer Instagram-Story @espressomagazin). Nach dem letzten Satz dreht er erneut ab, Fragen werden nicht beantwortet. Auf den Bundeskanzler wartet der nächste Termin: Die Gedenkfeier für den verstorbenen Franz Beckenbauer in München.

Ein letztes Mal geht es für uns zurück in den Bus. Dann hat das Warten ein Ende.

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