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„Wir sind an diesem Tag zu einer großen Familie geworden“

Eine Freundschaft, die immer schon zu mehr bestimmt war, ein actiongeladenes erstes Date, zitternde Lippen beim Heiratsantrag im Heidelberger Schloss und ein Fest voller Freudentränen, das zwei Familien für immer miteinander vereint hat – das ist die Lovestory von Tamara und Marcel.
Von Bad Boys und wilden Rollern
Tamara und Marcel verbrachten schon in jungen Jahren viel Zeit zusammen. Sie waren etwa 15, als sie sich über einen gemeinsamen Freundeskreis kennenlernten. Es dauerte nicht lange, bis sie beste Freunde wurden. Tamara merkte schon damals, dass Marcel mehr für sie war als nur ein bester Freund. Mehr sein sollte. Sie erinnert sich heute noch genau an den Moment, als sie ihn das erste Mal sah: „Marcel war damals der coole Junge mit seinem Roller – viele Freunde von uns hatten einen Roller, aber er hatte mit Abstand den wildesten. Diese wilde Bad-Boy-Art hat mich damals einfach angezogen.“ Marcel aber – ganz der Bad Boy, der er damals war – hatte sich in ein anderes Mädchen verguckt. Die große Liebe zwischen den beiden musste deshalb noch warten und sie verloren sich aus den Augen.
April April
Dann, pünktlich zum 1. April, trafen sie sich wieder. Es war mittlerweile fast ein Jahr vergangen. Die Chemie stimmte auf Anhieb und so verbrachten sie ab diesem Tag jeden freien Moment zusammen. Das erste Date folgte am 13.5.2011, sie schauten sich gemeinsam einen Action-Film im Kino an. „Ich fand es voll süß, dass er mich eingeladen hat, er hat die Eintrittskarten gekauft und eine große Packung Popcorn, aus der wir natürlich beide gegessen haben“, erzählt Tamara.
Aus den ehemals besten Freunden wurde ein Liebespaar. Heute wissen sie, dass sie schon immer füreinander bestimmt waren. „Wir haben unser perfektes Gegenstück gefunden“, sagt Marcel. „Wir sind nicht nur Partner, sondern dazu auch beste Freunde. Es hat von Anfang an harmoniert und durch unsere vielen Gemeinsamkeiten wird es uns nie langweilig.“




Reden ist Gold
„Es hat mich sehr berührt, dass er so aufgeregt war“
Wunderschöne Momente als Pärchen haben Tamara und Marcel schon so einige erlebt. Da war zum Beispiel der unvergessliche Urlaub in Italien, die erste Sternschnuppe, die sie gemeinsam gesehen haben, der Urlaub in Hamburg mit dem ersten gemeinsamen Musical-Besuch und die Erkundung versteckter Lost Places – ein gemeinsames Hobby der beiden.
Doch den wohl schönsten Moment erlebten sie am 20. August 2020. Der Tag des Antrags. Sie waren zusammen in Heidelberg, ein Kurzurlaub, den Marcel von langer Hand geplant hatte. Es war ein sonniger Tag, sie spazierten durch den Garten des Heidelberger Schlosses. Während Tamara einige Meter vor Marcel lief, nahm dieser heimlich den Ring aus der Tasche. Nervös ließ er ihn durch die Finger gleiten und bereitete sich in Gedanken auf den Moment vor, der ihm bevorstand. Während er auf den richtigen Zeitpunkt wartete, wurde er immer aufgeregter. Dann nahm er allen Mut zusammen, zog Tamara zu einem Baum abseits der Wege und nahm ihre Hand. Er sagte ihr, wie viel sie ihm bedeutete, kniete sich hin und fragte sie, ob sie seine Frau werden würde. „Zum Glück hat sie Ja gesagt!“, lacht Marcel.
Aus Tamaras Sicht sah die Situation so aus: „Marcel hat vor Aufregung so stark gezittert, dass ihm kaum Worte über die Lippen gekommen sind. Das hat mich sehr berührt. Ich kannte ihn so gar nicht und hätte auch nie gedacht, dass er so aufgeregt sein wird.“

Bangen & Hoffen
Lange mussten Tamara und Marcel mit der Unsicherheit leben, dass ihre Hochzeit doch nicht wie geplant stattfinden könnte. Coronabedingt hatten sie von Anfang an nur eine kleine Feier mit den wichtigsten Menschen im eigenen Garten geplant. Erst drei Wochen vor der Hochzeit dann die große Erleichterung: die Auflagen wurden gelockert. „Ich musste vor Freude weinen“, erzählt Tamara. „Ohne unsere Familien wäre der Tag wahrscheinlich nur halb so schön geworden.“
„Wir sind an diesem Tag zu einer großen Familie geworden“
Der Tag der Hochzeit begann im Standesamt in Mindelstetten, wo sich Tamara und Marcel das Ja-Wort gaben. Nach einem kurzen Sektempfang, vielen herzlichen Glückwünschen und der ein oder anderen Freudenträne, ging es nach Hause zum Feiern. Die Gäste hatten jede Menge Luftballons und Herzkonfetti mitgebracht, um das Paar hochleben zu lassen. Dazu gab es einige Spielchen und viele Gruppenfotos, um diesen einmaligen Tag für die Ewigkeit festzuhalten.
Besonders emotional wurde es, als Tamaras Schwester ein selbst verfasstes Gedicht vortrug. „Da sind bei mir so viele Freudentränen gelaufen wie noch nie davor in meinem Leben.“ Gerührt war Tamara auch von ihrem Vater, der eigentlich dafür bekannt ist, immer einen Spruch auf den Lippen zu haben. In dem Moment aber, als er seine Rede hielt, war er vor Aufregung und Emotionalität gar nicht wiederzuerkennen. „Was er gesagt hat, waren genau die richtigen Worte, sie gingen sehr ans Herz.“ Und auch auf Marcel wartete an dem Tag eine große Überraschung: „Ein guter Freund von mir, den ich seit sechs Jahren nicht mehr gesehen hatte, ist als Überraschungsgast zusammen mit seiner Freundin extra durch ganz Deutschland gefahren, um mit uns feiern zu können. Darüber habe ich mich sehr gefreut!“
Das allerbeste Geschenk war für die beiden, dass die wichtigsten Menschen in ihrem Leben an diesem Tag dabei waren. „Das hat uns sehr viel bedeutet. Wir lieben unsere Familie und aus zwei Familien wurde an diesen Tag eine große Familie.“

Die Beteiligten
- Brautkleid: Mein Hochzeitsladen in Lenting
- Fotografin: Carmen Jablonowski
- Haare und Make-up: Shine Beauty – Bahar Baldan
- Hochzeitstorte: Design Torten Dewald
- Florist: Werthmann Christina Blumenwerkstatt Kösching
- Abendessen: Gasthof Feigl Hagenhill

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