Startseite » Allgemein » Mit Abstand am schönsten
Mit Abstand am schönsten

Kunst im Freien
Wenn die Menschen nicht in die Museen kommen können, dann kommt das Museum eben nach draußen zu den Menschen! Das Museum für Konkrete Kunst hat eine Ausstellung für den Außenraum konzipiert. Ab 15. Februar werden an 25 Orten in Ingolstadt die preisgekrönten Aerial Views des Fotografen Bernhard Lang gezeigt.
„Mit Abstand am schönsten“ heißt die Ausstellung – wobei einen „Abstand“ beim Betrachten der Fotos zuallererst an den Abstand zwischen Fotograf und Fotomotiv denken lässt. Der in München lebende Fotograf Bernhard Lang lässt sich in waghalsigen Hubschrauberflügen in die Lüfte heben, um nur locker angeschnallt bei geöffneten Türen den Auslöser seiner Kamera zu drücken. Im 90-Grad-Winkel entstehen faszinierende Luftbilder, die die vom Menschen gemachten Strukturen, Raster und Farbenspiele der Areale eindrücklich offenbaren. Sonnenschirme an der Adria, Tulpenfelder in Holland, Fischfarmen im griechischen Meer, Solaranlagen in den USA – was auf den ersten Blick wie eine Malerei aus der Konkreten Kunst wirkt, gibt sich auf den zweiten als Fotomotiv zu erkennen.
Ein Video dieser waghalsigen Art, Fotos zu schießen, gibt es bei der Deutschen Welle.

Vielschichte Aufnahmen
Tourismus, Industrie, Energiesektor und Transportwesen: alles ist weltweit darauf ausgerichtet, strukturiert und damit optimiert zu werden. Bernhard Lang führt dem Betrachter Themen der modernen, globalen Welt vor Augen: Overtourism, Slums, Massentierhaltung oder industrielle Ausbeutung der Landschaften. Die Vereinnahmung der Natur durch den Menschen führt zu einer geometrischen Einteilung der Welt, die erst in der Draufsicht in Erscheinung tritt. Hier gibt sich der Dualismus aus Zerstörung und Ästhetik zu erkennen.
Darüber hinaus sieht das Museum für Konkrete Kunst einen Bezug zur aktuellen Pandemiesituation, der weit über das Gebot des Abstandhaltens hinausgeht. Ähnliche gegensätzliche Gefühls- und Gemütszustände, wie sie viele Menschen unter der sozialen Distanz empfinden, rufen die Bilder hervor: Einsamkeit, Leere, Angst, Resignation, Wut und Trauer genauso wie Konzentration, Ablenkung, Zerstreuung, Sehnsucht oder Fernweh. Wer etwa auf die rasterförmig angelegten Sonnenschirme am Adria-Strand blickt (s. Titelfoto oben), schwankt hin und her: Erkennt man sich selbst als einen solchen Schirm, der sich in ein auferlegtes Regelsystem einzureihen hat oder wünscht man sich in Zeiten des Daheimbleibens an einen anderen Ort; irgendeinen, selbst, an einen dieser überfüllten Strände?

Vorder- und Rückseite der Aussteller werden mit unterschiedlichen Motiven gezeigt. Diese Paare sind dabei nicht willkürlich gewählt, sondern stellen einen gewissen Gegenpol zueinander dar: Ruhe und Lärm, Leere und Fülle oder Stillstand und Bewegung.

Autofahrer werden diese Wechselwirkung also nicht automatisch bemerken (außer man verfährt sich und muss wieder umdrehen), das soll aber gleichzeitig eine Einladung an alle BürgerInnen zum Stadtspaziergang sein. Für Kunst muss man sich eben auch Zeit nehmen.

Unterhalb der ausgestellten Bilder befindet sich ein QR-Code, der via Smartphone zu weiteren Informationen zu Bernhard Lang und seinem Werk leitet.
MKK und Bernhard Lang präsentieren: „Mit Abstand am schönsten“ – ab 15. Februar 2021 an 25 Orten in Ingolstadt.
Bernhard Lang (*1970 in Crailsheim) ist seit 2000 freischaffender Fotograf in München. Ausgebildet als Werbefotograf ist er heute für zahlreiche nationale wie internationale Agenturen, Kunden und Magazine aktiv. Mit den „Aerial Views“ verfolgt er seit 2010 sein eigenes künstlerisches Projekt. Mit diesem hat Bernhard Lang zahlreiche Preise gewonnen wie 2015 den begehrten Sony World Photography Award oder ganz aktuell den in Fotokreisen bekannten ND Award. Seine Arbeiten wurden bspw. in Medien wie Times Magazine, The Washington Post, The Guardian, CNN, mare, Stern oder art magazin publiziert. 2021 wird National Geographic einen Bildband seiner „Aerial Views“ veröffentlichen.


„4471 Tage – Ingolstadt im Dritten Reich“ bald online zu sehen
Eindringlich zeichnete Florian Schiekofer die 4471 Tage von der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 bis zur Befreiung Ingolstadts 1945 nach. Die aufwendig produzierte Serie zog bei diversen Vorführungen 1.600 Menschen in ihren Bann – bald ist sie auch online zu sehen.

Uncovered
Eigentlich ist es der Albtraum einer Undercover-Reporterin: enttarnt zu werden. Noch schlimmer ist nur: nie von ihr gehört zu haben. Wenn Ihnen der Name Paula Schlier jetzt etwas sagt, dann, weil in den letzten Jahren viel Erinnerungsarbeit geleistet wurde.

Anruf aus dem Altenheim
Wie oft werden Sie von fremden Menschen unter Tränen angerufen? An einem Tag im September kam es bei mir dazu. 50 Minuten. Wir haben zusammen geweint. Ein bisschen gelacht. Und ich habe sie nicht vergessen. Ihr Appell: „Frau Herker, Sie müssen darüber schreiben.“

Mathe trifft Magie
Achim Werner ist SPD-Stadtrat in Ingolstadt. Noch. Der 72-Jährige hat kürzlich alle mit der Nachricht überrascht, dass er bei der nächsten Stadtratswahl auf der Liste der Linken ins Rennen geht. Wer mit 72 einen Instagram-Account für seine Kunst eröffnet, der kann sich auch politisch neu positionieren, wenn es die Lage erfordert.

Kein Brautverziehen? Keine Option.
Jessica und Dominik Mai – „wie der Monat“, so stellen sie sich gerne vor. Geboren in Ingolstadt, zuhause in Etting, und genau dort haben sie auch ihre Liebe gefeiert: bunt, herzlich, mit einer großen Portion Humor: Die Gäste durften sich bunt kleiden, aber sollten doch bitte „blau“ und nicht nüchtern heimgehen.

Halloweenpartys 2025 in Ingolstadt
Hexen, Vampire, Zombies! Hier findet ihr alle Halloweenpartys in Ingolstadt auf einen Blick. Das Kürbisschnitzen im Piuspark und die Halloweenparty im Westpark richten sich speziell an Kinder und Familien.