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Die Erschaffung einer neuen Küchenwelt

Lange sah es nicht danach aus. Dann ging es plötzlich doch ganz schnell. Das Restaurant im Neuen Dalwigk im Quartier G hat endlich einen Pächter. Am Donnerstagnachmittag wurde der Vertrag unterzeichnet und das Konzept vorgestellt. Im Mittelpunkt (trotz Abwesenheit): ein Roboter.
Stadtsprecher Michael Klarner begrüßte die Medienschar mit einem Augenzwinkern zur „heißesten Pressekonferenz des Jahres“. Das lag freilich mehr an den Temperaturen als an der Gästeliste. Der heißersehnte Stargast, ein neuartiger KI-gestützter Küchenroboter, war nämlich noch gar nicht da. Bestellt ist er aber und im Dezember soll er dann auch in Ingolstadt aufschlagen – und ohne viel Vorbereitung anfangen zu werkeln.
Dass mit Tan Alcay nun relativ überraschend ein neuer Pächter für das Lokal in Toplage präsentiert werden konnte, zeichnete sich lange nicht ab. Der erste Pächter, die Unternehmensberatung Achtzig20, ging kurz vor der Eröffnung insolvent. Bis dahin, so hört man, sei viel versprochen worden. Am Ende gab es einen großen Knall und der Ofen war aus. Noch bevor er Betriebstemperatur erreichte.

Hier passt alles zusammen
Das Quartier G ist ein hochwissenschaftliches Umfeld. Mit der Technischen Hochschule und dem Gründerzentrum brigk in unmittelbarer Nachbarschaft, atmet man hier die Themen Robotik, KI und Digitalisierung. Was passt da besser, als auch in der Küche neue Wege zu gehen und einen Großteil der Arbeit einen KI-gestützten Roboter machen zu lassen? Nichts. Da waren sich alle Anwesenden einig. So sieht es auch INKo-Bau Geschäftfsführer Nikolai Fall. Er hat keinen Zweifel daran, dass hier kluge Köpfe zusammenfinden werden.

KI statt Sterne
Nachdem der Donaukurier diese Woche den neuen Pächter ankündigte, wurde auch Kritik laut. Roboter statt Sternekoch? Das enttäuschte einige. Das Thema Sternekoch war aber spätestens mit der Pleite von Achtzig20 gegessen. Unverständnis zu dieser Diskussion bei Nikolai Fall. Er könne sich nicht daran erinnern, dass das BAFÖG erhöht wurde, spöttelte er. Und: „Unser Anspruch war immer, etwas für die breite Masse zu machen.“ Mit Preisen von 5 bis 15 Euro pro Gericht sind diese tatsächlich recht angenehm für den geplagten Geldbeutel.
Ohnehin, bei Blindtests (die Gäste wussten also nicht, dass sie von einem Roboter bekocht werden) hätte der Küchenautomat die Gäste zufrieden zurückgelassen, sagte der ebenfalls anwesende Gastronomie-Unternehmensberater Michael Süßmeier.

Tan Alcay kennt man in Ingolstadt als Geschäftsführer der Secura Gebäudemanagement GmbH. Auch wenn der Küchenroboter heute zwangsläufig im Mittelpunkt stand, sein Konzept will er nicht allein darauf reduziert wissen. Es sei ein erster Schritt in dieser Zukunftstechnologie. Neben dem „smarten“ Küchenkonzept plant er an den Wochenenden spezielle Events, etwa Showcooking oder Wine-Tastings. Hinzu kommt ein Café- und Barbetrieb. Man kann also auch einfach mal mit einem Espresso, einem Cocktail oder einem Bier den Ausblick genießen. Preisgefüge, Qualität, Atmosphäre, all das müsse am Ende stimmen, sagt Alcay. Bei letzterem muss er sich keine Sorgen machen, der Ausblick über die Donau und den Klenzepark ist schlicht atemberaubend. Hochwertige Vitra-Stühle und Eichenholztische sollen ihr Übriges tun.






Keine eierlegende Wollmilchsau
Curry, Pasta und Frühstücksbowls – all das kann der Küchenroboter der Firma Circus problemlos mit seinem Greifarm zubereiten. „Ich habe fast alles durchprobiert“, lacht Alcay. Dass der Küchenroboter aber völlig selbständig kocht, ist dann doch noch etwas zu viel Zukunftsmusik. Im Grunde funktioniert es so: Am Automaten befinden sich mehrere Behälter, die vom Personal mit den einzelnen Zutaten bestückt werden. Also etwa mit Pasta, Fleisch oder Gemüse. Der Greifarm des Roboters nimmt sich dann genau so viel heraus, wie er für das jeweilige Gericht benötigt. Was der Roboter nicht kann: Nudeln kochen und Fleisch braten. Das passiert noch gewöhnlich in der klassischen Küche vor Ort. Auch die Saucen werden noch klassisch gekocht und erst im Anschluss in die Behälter gefüllt.
Die neue Technologie wird die Arbeitswelt verändern. Und sei es nur bei den Begrifflichkeiten. Vielleicht heißen die künftigen Küchenangestellten dann etwa „Food-Designer“ und haben Programmierkenntnisse, wirft Alcay in den Raum. „In der Betriebsgastronomie wird das nicht mehr anders gehen“, erklärt Süßmeier mit Blick auf den neuen Küchenroboter.
Im Grunde bereitet der Küchenautomat sogenannte One-Pot-Gerichte zu. Am besten veranschaulicht es wohl dieses Werbevideo des Herstellers:
Dass ein wenig Erklärungsbedarf bei den Gästen nötig sein wird, ist auch Alcay klar. Dass der Roboter aber gerade das technikaffine Umfeld der Hochschule anziehen dürfte, scheint wahrscheinlich. Trotz der vielen Technik: eine kühle Kantinenatmosphäre wird es hier nicht geben, verspricht Alcay. Mit historischem Bezug zum Dalwigk, u.a. mit alten Fotos und dem ein oder anderen Ausstellungsstück aus dem Stadtmuseum, will er das historische Erbe mit der Technologie der Zukunft verbinden.
Den treffendsten Satz aber hat heute der gelernte Koch Michael Süßmeier formuliert: „Entscheidend ist, was auf dem Teller ist.“ Ab Dezember darf sich jeder selbst davon überzeugen. Oberbürgermeister Michael Kern ist jetzt schon ein Fan: „Es passt wunderbar zum Quartier G.“

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