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Zurück in der Heimat

Nach einem Jahr in Illertissen kehrt FCI-Keeper Markus Ponath nach Ingolstadt zurück und wird die Nummer eins im Tor
FCI-Keeper Markus Ponath ist ein echtes Schanzer Urgestein. Seit 2012 stand der inzwischen 24-Jährige beim FC Ingolstadt für sämtliche Jugendmannschaften bis zu den Profis im Tor, bevor er im vergangenen Jahr an den Regionalligisten FV Illertissen ausgeliehen wurde. Nun ist der gebürtige Pfaffenhofener zurück in Ingolstadt – stärker denn je und bereit für die 3. Liga. Wie „Poni“ den Saisonstart und seine Rolle als Stammtorhüter sieht, ob er den Barthelmarkt mag und wohin er gerne reisen würde, verrät er im espresso-Interview.
Nach drei Saisonspielen steht ihr aktuell auf dem 17. Tabellenplatz. Gegen Jahn Regensburg habt ihr den Sieg in der Nachspielzeit verschenkt, bei der Niederlage gegen den VfB Stuttgart II die erste Hälfte verschlafen und danach eure Chancen nicht genutzt. Gegen Hansa Rostock hat es auch nur zu einem Unentschieden gereicht. Kann man schon von einem verpatzten Saisonstart sprechen?
Nein, nach nur drei Spielen und zwei Punkten davon zu sprechen, wäre viel zu früh, zumal man in allen Partien phasenweise sehen konnte, wie wir künftig agieren wollen. Aber natürlich sind Auftritte wie in der ersten Halbzeit gegen Stuttgart nicht das Gesicht, das wir zeigen wollen. Das muss sich noch ändern, aber da mache ich mir aktuell keine Sorgen.
Im Totopokal habt ihr zwar zweimal knapp gewonnen, euch aber auch nicht mit Ruhm bekleckert, zudem musstet ihr euch zuletzt im Testspiel gegen den Regionalligisten FSV Zwickau knapp geschlagen geben – warum läuft es noch nicht rund bei euch?
So früh in der Saison, in der man noch dazu einen sehr großen Umbruch hatte, halte ich es für normal, dass gewisse Abläufe noch nicht vollumfänglich abgestimmt sind und manche Dinge einfach noch ein bisschen Zeit in Anspruch nehmen, bis sie funktionieren. Im Toto-Pokal stand an erster Stelle, die nächste Runde zu erreichen, was gegen die vermeintlich einfachen Gegner auch nicht immer leicht ist – es gab schon genügend Favoriten, die frühzeitig ausgeschieden sind.
Wie hast du das Heimspiel gegen Hansa Rostock gesehen?
Wir wollten das Spiel unbedingt erfolgreich gestalten und drei Punkte im Sportpark behalten, was leider nicht gelungen ist. Wir sind ganz gut in die Partie gekommen und haben uns im zweiten Durchgang mit dem Führungstreffer belohnt. Dass wir dann den direkten Ausgleich bekommen, war schon bitter, da waren wir zu passiv. Danach sah man ein ausgeglichenes Spiel mit vielen Umschaltmomenten und Chancen auf beiden Seiten. Letztlich war es ein gerechtes Unentschieden, wir nehmen den Punkt mit und greifen nächste Woche gegen Cottbus wieder an.

In den ersten drei Punktspielen hast du das Schanzer Tor gehütet, bist du unter Trainerin Sabrina Wittmann bereits als Stammtorhüter gesetzt oder ist das noch ein „Vertrauen unter Vorbehalt“?
Ich bin die Nummer eins im Tor und werde entsprechend die Ligaspiele bestreiten – auch wenn ich mir natürlich bewusst bin, dass ich dafür jedes Mal meine Top-Leistung abrufen und auf den Platz bringen muss.
Hättest du erwartet, dass du dich gegen deinen erfahreneren Torwartkollegen Kai Eisele durchsetzt?
Ja klar, ich trete durchaus mit breiter Brust auf. Es war schon in den letzten Jahren immer mein Anspruch, die Nummer eins zu sein, auf dieses Ziel arbeite ich – seitdem ich denken kann – hin. In der diesjährigen Vorbereitung ist es mir dann gelungen, das Vertrauen der Trainerin durch meine Leistungen zu gewinnen und dadurch nun in der Liga von Beginn an zu spielen.
Brauchst du persönlich als Keeper eher die Sicherheit, Stammtorhüter zu sein oder pusht dich der Konkurrenzkampf sogar?
Ich denke, es ist eine Mischung aus beidem. Einerseits ist es wichtig, das Vertrauen zu spüren, um Gewissheit zu haben und in Ruhe an den eigenen Defiziten arbeiten zu können. Gleichzeitig spornt mich der tägliche Konkurrenzkampf an: zu wissen, dass jemand hinter mir lauert, macht mich – genau wie die anderen beiden Keeper auch – stärker. Also sind beide Aspekte wertvoll.
Du bist 2012 zum FCI gekommen und – bis auf die Unterbrechung im vergangenen Jahr – bis heute bei den Schanzern geblieben. Was bedeutet dir der Verein nach so langer Zeit und hättest du damals mit elf Jahren daran geglaubt, mal FCI-Profi zu werden?
Für mich ist der Verein einfach ein Stück Heimat, ich komme aus der Nähe von Ingolstadt und habe einen Großteil meiner Fußball-Zeit bei den Schanzern verbracht. Als ich noch beim FSV Pfaffenhofen gekickt habe, waren die Begegnungen mit dem „großen Verein“ FC Ingolstadt 04 immer etwas Besonderes, auf die man sich ganz speziell gefreut hat. Selbst zum Probetraining eingeladen zu werden, war dann schon ein Stückweit surreal und der Gedanke, Profi zu werden, damals noch in weiter Ferne. Das war eher ein Wunsch, der erst in der U17 oder U19 die Möglichkeit bot, sich zu erfüllen, als ich das ein oder andere Mal die Chance hatte, beim Perspektivteam der Profis mitzutrainieren. Aber auch da war noch nicht klar, ob das konstant so bleiben würde. Umso glücklicher bin ich, dass dieser Traum wahr wurde.

Was hättest du denn gemacht, wenn es nicht zum Profi gereicht hätte?
Ich habe die Mittlere Reife erworben und im Anschluss eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolviert. Mir war es wichtig, einen Plan B in der Hinterhand zu haben, sollte die Leistung doch nicht ausreichen oder eine Verletzung die eigene Fußball-Karriere durchkreuzen.
Du wurdest in der vergangenen Spielzeit an den Regionalligisten FV Illertissen geliehen, um Spielpraxis zu sammeln. Wie siehst du rückblickend diese Station und was hat sie dir fußballerisch und persönlich gebracht?
Vor allem habe ich mich durch die permanente Spielpraxis als Torwart weiterentwickelt und viel Einsatzzeit gesammelt, was mir Selbstvertrauen und Sicherheit gegeben hat, zumal wir eine sehr erfolgreiche Saison gespielt haben. Das pusht zusätzlich und vermittelt ein gutes Gefühl. Als erste Station außerhalb von Ingolstadt, hat mich die Leihe auch persönlich weitergebracht: Aus dem gewohnten Umfeld wegzukommen und in den Süden Bayerns zu ziehen, war eine neue, aber durchaus sehr positive Erfahrung für mich, auf die ich gerne zurückblicke. Das Jahr war in jedem Fall sehr gewinnbringend für mich.
Nach deiner Rückkehr trägst du nun bei den FCI-Profis zum ersten Mal das Trikot mit der Nummer „1“ – was löst das in dir aus?
Es bedeutet mir sehr viel, bei meinem Heimatverein diese Rückennummer tragen zu dürfen – das war immer mein Ziel. Ich verbinde damit die Tatsache, Stammtorhüter zu sein, das ist einfach ein wunderschönes Gefühl.
Auf deinem Instagram-Kanal hast du Sommerurlaubsbilder aus Japan gepostet – wo wart ihr genau und wie hat euch die Reise gefallen?
Meine Freundin und ich haben einen zwölftägigen Städtetrip durch Japan gemacht und dabei unter anderem Tokio und Osaka besucht. Die fremde Kultur und die vielen Tempel waren sehr beeindruckend, auch eine Großstadt wie Tokio sieht man nicht alle Tage. Eines der Highlights waren auch die kulinarischen Eindrücke: Wir waren beispielsweise auf einem Fischmarkt, haben nahezu täglich Matcha-Tee getrunken und uns auch mit entsprechender Ausstattung samt Schüsseln und Besen eingedeckt. Auch die Leute waren unglaublich nett – Japan ist wirklich ein sehr faszinierendes Land.
Hast du denn noch weitere Reise-Traumziele?
Generell schaue ich mir gerne die Welt an und genieße es, fremde Regionen gemeinsam mit meiner Freundin zu entdecken. Eine Wunschdestination ist auf jeden Fall Australien, ich finde Sydney sehr interessant, aber auch die französisch-polynesischen Inseln und Thailand stehen noch ganz oben auf unserer Liste. Wir bevorzugen einen Mix aus Städtetrips und Strandurlaub, ich kann sowohl beim Nichtstun die Seele baumeln lassen, als auch beim Stadtleben schöne Flecken erkunden.
Für dich als „Kind der Region“ steht ja bald ein weiterer wichtiger Termin an: Bist du ein passionierter Barthelmarktgänger und welches Outfit trägst du bei einem Besuch?
Wenn es sich mit dem Fußball vereinbaren lässt, schaue ich auf jeden Fall vorbei. Dann ist die Tracht aber Pflicht! Ich bin sehr heimatverbunden und finde das auch sehr schön. Einige Jungs aus der Mannschaft, auch die Neuzugänge, die nicht aus der Region kommen, haben sich bereits eingekleidet (lacht). Aber das muss jeder selbst wissen. Wichtig ist, dass man sich wohlfühlt und eine gute Zeit hat, wenn man auf dem Barthelmarkt ist.
Bevorzugst du im Zelt eher Blasmusik, Schlager oder Evergreens?
Ich bin eher der Schlagertyp (lacht). Wenn die entsprechende Musik kommt, lasse ich mich schon begeistern und singe mit – ob das nun aktuellere Songs oder Stücke von Jürgen Drews oder Wolfgang Petry sind. Das höre ich alles sehr gern, das lief bei meinem Papa schon im Auto, als ich noch ein Kind war – ich bin quasi damit aufgewachsen.
Hast du generell eine/n Lieblingssänger/in oder Band?
Ich bin ein großer Fan von Robbie Williams, den meine Eltern tatsächlich auch oft gehört haben. Früher habe ich mir immer seine CDs zum Geburtstag gewünscht und die dann rauf und runter gehört. Deshalb war es für mich ein echtes Highlight, ihn kürzlich bei einem Gig in München zu sehen, weil es schon immer mein Traum war, ihn einmal live zu erleben.
Das Hauptthema unseres aktuellen Magazins ist „Nostalgie“. Kannst du nachvollziehen, dass manche Leute in der Vergangenheit schwelgen oder gibt es gar einen Retro-Trend, den du cool findest?
Das kann ich total verstehen, denn es gibt für jeden Menschen Dinge und Momente, an die man sich gerne zurückerinnert. Klamottentechnisch ist der Retro-Look ja aktuell ziemlich angesagt, auch im Sportbereich werden gerade Fußballschuhe, etwa die von David Beckham oder Ronaldinho, leicht abgewandelt wieder auf den Markt gebracht und sind sehr in!
Womit vertreibst du dir gerne die Zeit, wenn du mal welche übrig hast?
Mein größtes Hobby ist das Reisen, ich bin aber auch gerne auf dem Tennisplatz, weil meine Freundin und deren Eltern im Verein spielen. Dabei schaue ich ihnen gerne zu und wenn es die Zeit zulässt, schwinge ich auch mal selbst den Tennisschläger.
Zurück zum Fußball: Welche Ziele hast du dir persönlich und mit dem Verein für diese Saison gesteckt?
Grundsätzlich möchte ich gemeinsam mit dem Team eine erfolgreiche Saison bestreiten und möglichst viele Siege einfahren. Persönlich erhoffe ich mir als Torhüter, so viele Spiele wie möglich zu absolvieren und dabei so oft wie möglich ohne Gegentreffer zu bleiben. Zudem habe ich den Anspruch an mich selbst, ein guter Rückhalt für die Mannschaft zu sein, der Ruhe und Sicherheit ausstrahlt, die sich dann auf das Spiel des Teams übertragen, um gemeinsame Erfolge zu feiern.
Vielen Dank für das Gespräch, Poni!

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