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Schanzer Styles & Storys

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Schanzer Styles & Storys

Foto + Text: Sabine Kaczynski

In dieser Serie begleitet espresso Profis des FC Ingolstadt 04 beim Styling in Sali’s Barbershop in Lenting und plaudert mit ihnen über Fußball, Fans, Frisuren und mehr. Während sich unsere Schanzer Haare, Bart oder Augenbrauen in Form bringen lassen, sind wir mit Kamera und Notizblock hautnah dabei und stellen die Jungs unseren Lesern einmal ganz abseits vom Fußballplatz vor.

Heute sprechen wir mit Freddy Ananou, der viele Monate an einer komplizierten Schulterverletzung laborierte, endlich wieder auf dem Trainingsplatz steht und nach langer Zeit auf dem Sprung zurück in den Schanzer Kader ist.

Du hast dich Mitte Januar dieses Jahres an der Schulter verletzt, bist rund 8 Monate komplett ausgefallen und musstest dich wieder langsam herantasten. Was war genau kaputt, warum hat die Genesung so lange gedauert und das Wichtigste: Wie geht es dir jetzt?
Ich hatte eine sehr komplexe Schulterverletzung. Um den Schulterkopf verläuft eine Art Lippe, die komplett vom Gelenk abgerissen war. Ich wurde im Januar am vorderen Teil der Schulter operiert, dabei wurde leider übersehen, dass der hintere Teil auch kaputt war. Ich habe nach der OP wieder mit dem Training begonnen, habe dann aber im Urlaub gemerkt, dass mit der Schulter irgendetwas nicht stimmt. Nach einem erneuten MRT wurde dann festgestellt, dass eine weitere Verletzung vorliegt, sodass ich nochmal operiert werden musste. Ich konnte aber dennoch Lauf- und Fitnesstraining absolvieren, so dass es im Moment für mich vorrangig darum geht, wieder Spielzeit zu bekommen und ins Team zurückzukehren, denn ich mache sämtliche Einheiten mit und es gibt keine Schonung mehr für mich.

Du hattest bereits wieder Einsätze in der zweiten Mannschaft und bei Testspielen – wann sehen wir dich wieder bei den Profis?
Das Trainerteam hat mir signalisiert, dass ich noch ein bisschen Geduld mitbringen muss, auch wenn ich mich fit und für einen Einsatz in der 3. Liga bereit fühle.

Die Verletzung kam gerade, als der „neue Weg“ der Schanzer sich abzeichnete und du zu den jungen Hoffnungsträgern des Teams gehörtest. Wie geht man gerade als junger Spieler mit einer so schwerwiegenden und langwierigen Verletzung um?
Das war sicherlich nicht einfach, aber meine Familie, Freunde und meine Freundin haben mir sehr dabei geholfen, durch die schwere Zeit zu kommen. So komisch es vielleicht klingt – es gibt für mich schlimmere Dinge als eine Verletzung im Sport. Mir ist wichtig, dass meine Familie gesund ist und es allen Menschen, die um mich sind, gut geht. Die Verletzung wird sich mit der Zeit von selbst erledigen. Ich habe von allen viel Zuspruch bekommen und bin deshalb auch gelassen und überzeugt, dass meine Zeit wieder kommen wird.

Hättest du zum Zeitpunkt der Verletzung erwartet, dass du so lange ausfällst?
Nein, natürlich nicht. Niemand rechnet damit, dass man zum Auskurieren einer Schulterverletzung länger braucht als für einen Kreuzbandriss. Das ist nicht leicht, aber man muss es akzeptieren. Leistungssport kann man nur vernünftig betreiben, wenn man gesund ist. Deshalb muss das Ziel sein, auf seinen Körper zu hören und den richtigen Zeitpunkt zum Comeback abzuwarten.

Außer dir gab es bei den Schanzern noch andere Langzeitverletzte, wie Tobias Schröck, Björn Paulsen oder Agy Diawusie – habt ihr euch gegenseitig unterstützt?
Na klar. Gerade Agy, bei dem auch die Schulter betroffen ist, spreche ich Mut zu. Neben dem Platz zu arbeiten und zu schwitzen, hat auch Schröcki und mich zusammengeschweißt, deshalb freut es mich ganz besonders, dass er jetzt wieder so stark zurückgekommen ist. Er hat eine wahnsinnige Qualität, hilft den Jungs und hält die Truppe hinten zusammen. Wenn Schröcki das gelungen ist, kann ich das auch schaffen.

Hat die Verletzung deine Lebensweise oder dein Trainingsverhalten beeinflusst oder verändert?
Auf jeden Fall. Nach so einer Verletzung achtet man bewusster auf Ernährung oder Regeneration, um beispielsweise muskuläre Probleme zu vermeiden. Andererseits ist es auch normal, dass das ein oder andere Wehwehchen auftritt, wenn man lange Zeit eine weniger hohe Belastung hatte als die anderen Spieler.

Gerade haben die Schanzer eine sehr gute Phase und die Abwehr steht gut – hast du Angst, nicht mehr zum Zug zu kommen?
Von meiner Seite aus gibt es da keine Bedenken. Ich bin selbstbewusst genug, meine Qualitäten zu kennen und weiß, dass ich den Jungs auch helfen kann. Ich denke, auch die anderen wissen, dass ich auf der rechten Außenbahn eine Option sein und mein Tempo einbringen kann. Ich unterscheide mich beispielsweise auch in meiner Spielweise von anderen Defensivakteuren bei uns, weil ich sehr offensiv agiere. Wichtig ist, dass mir bewusst ist, dass es nicht um mich oder um eine einzelne Person geht, sondern um den Verein und den Teamerfolg. Und wenn die Jungs das gut machen, bin ich der letzte, der unbedingt auf einen Einsatz pocht. Natürlich ist es schade, dass ich derzeit keine Spielzeit bekomme, weil jeder Fußballer am liebsten auf dem Platz stehen möchte, aber wichtiger ist, dass die Jungs Punkte für den Club holen und wir als Mannschaft erfolgreich sind.

Bis zur Winterpause habt ihr noch zwei Heimspiele – Vorteil?
Natürlich spielt jeder Fußballer am liebsten zuhause. Auch wenn wir keine überragenden Zuschauerzahlen für die 3. Liga haben, wissen wir es zu schätzen, dass die Fans ins Stadion kommen und uns unterstützen – wir fühlen uns daheim immer wohl.

Der FCI steht nach neun Spielen ohne Niederlage derzeit auf Rang 2 der Tabelle, der Rückstand auf den Spitzenreiter beträgt nur noch vier Punkte – was traust du den Jungs noch zu?
Ich traue dem Team noch eine Menge zu. Man spürt auch von außen, dass die Truppe – auch wenn sie vielleicht nicht den ganz großen Individualisten dabei hat – gemeinsam viel erreichen kann, sofern sie die Leistung auf den Platz bringt. Wir hatten in der Saison den ein oder anderen Hänger, aber das ist angesichts der Tatsache, dass wir eine neu zusammengestellte Mannschaft sind, völlig normal. Wir hatten viele Abgänge und bekamen eine Menge junge Spieler ohne Profierfahrung, das wird manchmal ein bisschen ausgeblendet. Dass wir da oben stehen und neun Spiele ohne Niederlage bestritten haben, kommt aber nicht von ungefähr, dahinter steckt harte Arbeit. Die Führungsspieler machen einen prima Job und halten die Mannschaft zusammen. Auch wenn die Saison noch lange ist und uns noch einige harte Brocken bevorstehen: Wenn wir unsere Leistung bringen, gibt es nur wenige Gegner, die uns stoppen können.

Was wünschst du dir persönlich für den Rest der Saison?
Ganz klar: Spielzeit. Es wäre schön, im neuen Jahr mal wieder im Kader zu stehen und das Gefühl zu haben, noch näher dran zu sein an der Mannschaft.

Du bist jetzt seit fast zwei Jahren in Ingolstadt – ist die Schanz inzwischen dein Zuhause geworden?
Das ist definitiv so, ich habe in den letzten zwei Jahren so viel mitgemacht, so eine Saison wie im vergangenen Jahr werde ich wohl auch nicht mehr erleben. Ich habe für mich persönlich sehr viel mitgenommen, aber auch als Spieler sehr viel gelernt und mir von den Kollegen, die damals da waren, viel abgeschaut. Ich hoffe natürlich, dass der Weg für den Verein und für mich bald wieder nach oben geht.

Was machst du gerne in deiner Freizeit?
Ich verbringe sehr viel Zeit mit meinen Mannschaftskollegen. Außerdem habe ich neuerdings einen Welpen zuhause, um den ich mich kümmere und der mir über die schwierige Phase hinweghilft. Zwar macht er momentan viel Arbeit, aber es ist einfach schön, wenn man nach Hause kommt und schon freudig erwartet wird. „Simba“ ist eine kleine französische Bulldogge und sozusagen mein neuer Mitbewohner.

Welche Pläne hast du für die Winterpause?
Wie wirst du die Feiertage und Silvester verbringen?
Ich werde über Weihnachten und die Feiertage nach Hause zu meiner Familie fahren, weil ich vor allem meine Mutter schon länger nicht mehr gesehen habe, sie vermisst mich schon ganz doll. Danach fliege ich mit meiner Freundin für ein paar Tage nach Barcelona und verbringe Silvester dann in Ingolstadt.

Kommen wir zu Sali: Was lässt du bei ihm machen?
Ich komme jede Woche zu Sali und lasse meine Haare stylen – das ist sicherlich auch für ihn aufregend, weil ich nicht gerade das Haar mitbringe, das er üblicherweise schneidet. Aber wir beide haben immer Spaß zusammen und probieren auch mal neue Sachen aus. Sali ist einfach ein cooler Typ, bei dem ich mich gerne blicken lasse. Ich freue mich immer hier zu sein.

Bist du beim Hairstyle und der Klamottenauswahl eher mutig und machst auch mal was Verrücktes?
Ich bin schon offen für Neues, aber es sollte nicht zu auffällig sein, das mag ich nicht. Gemeinsam mit Sali habe ich aber für meine Haare einen Comeback-Plan ausgeheckt, das heißt, bei meiner Rückkehr bei den Profis wird es eine Überraschung geben – aber das ist noch ein Geheimnis (grinst).

Wie wichtig ist dir dein Äußeres?
Generell achte ich schon auf mein Äußeres. Ich habe viele Paar Schuhe, das ist eine Leidenschaft von mir. Ein gepflegtes Äußeres gehört für mich einfach dazu, auch der regelmäßige Gang zum Friseur. Sali ist dann auch manchmal eine Art Psychologe für mich, mit dem ich über alles reden kann.

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