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Die gute Fee der CSU

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Die gute Fee der CSU

Christina Burgstaller (31), von Beruf Referentin der GL beim Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge, war 2016/17 Hallertauer Bierkönigin, modelt in ihrer Freizeit Foto: Andreas Richter Photoart

Christina Burgstaller (31, CSU) kandidiert in Pfaffenhofen für den Stadtrat. Im Interview mit espresso spricht sie über ihr Engagement in der Politik.

Christina, du ziehst für die CSU Pfaffenhofen in den Wahlkampf. Was bewegt eine junge Frau wie dich zur CSU?
Im politischen Umfeld war ich wegen meiner Familie schon immer unterwegs, sei es als kleines Kind im „Radl in Pfaffenhofener Landkreis“ Video oder beim Brezn verteilen am Bahnhof in Reichertshausen als Jugendliche. Gerne habe ich mit meinen Vater über Politik geredet. Die CSU ist eine der ältesten Parteien nach dem Krieg in Bayern, die drittgrößte Partei in Deutschland und besitzt auch alle Direktmandate in Bayern. Das war schon mal ein Stichpunkt für meine Entscheidung. Meine Eltern bzw. meine Familie waren und sind schon immer CSUler gewesen, aber das war nicht wirklich ausschlaggebend. Sie wären mir auch nicht böse gewesen, falls ich in einer anderen Partei kandidieren hätte. Weltoffen war meine Familie schon immer. Auch ausschlaggebend war, dass ich viele vor Ort kannte, auch durch meine Ehrenämter.

Wie würdest du dich selbst charakterisieren?
Ich bin einfach ich selber, mit mir kann man sprechen. Ich sage was ich denke, auch wenn es nicht jeden passt. Meine Wesenszüge sind freundlich und hilfsbereit, aber ich kann auch direkt und laut werden. Ich bin ich, ich verstell mich nicht und jeder Mensch ist bei mir gleich. Sei es von einem Minister, Major bis zum Gebäudereiniger.

Welche Ehrenämter hast du inne?
Ich war drei Jahre als Bayerische Honigkönigin und ein Jahr als Hallertauer Bierkönigin ehrenamtlich tätig. Auch bin ich in einen Verein tätig für die Pflege, Erhaltung und Förderung des historischen Brauchtums des Mittelalters, der mittelalterlichen Musik und des Tanzens, des mittelalterlichen Schwertfechtens, der historischen Schaustellerei vor Publikum und allen damit verbundenen körperlichen Ertüchtigungen, auch für weitere Betätigungsfelder des lebendigen Mittelalters. Kurz auch LARP genannt.

Was motiviert dich politisch aktiv zu werden?
Die Leute müssen wieder mehr Miteinander reden, arbeiten und auch an andere denken. Das, mit den Finger, auf andere zeigen, muss aufhören und auch dieser Egoismus. Auch sehe ich Deutschland auseinander driften und da ich in meiner Arbeit mit der deutschen Vergangenheit zu tun habe, darf das nicht weiter passieren.

Wofür willst du dich in der Region einsetzen?
Eine besseres Miteinander: Die Bürger wollen gehört werden und auch mitsprechen. Sie sind oft unglücklich darüber, wie viel über Ihren Köpfen entschieden wird. Es sollten mehr Umfragen zu verschiedensten Sachen gemacht werden.

Die Mobilität innerhalb von Pfaffenhofen muss verbessert werden. Share Bikes und auch E-Roller wäre hier ein guter Ansatz, aber mit vorgeschriebenen  Abstellplätzen wie am Bahnhof, Hauptplatz (da könnten Sie sogar aufgeladen werden). Auch muss über die Bussituation gedacht werden. Viele von Ihnen fahren leer. Hier wäre es auch zu überlegen, ob man nicht auf einigen Strecken und zu bestimmten Zeiten Kleinbusse einsetzt. 
Auch die Anzahl der Autos bzw. die Parkplatzsuche ist ein steigendes Problem in Pfaffenhofen. Zum Beispiel die Niederscheyerer Straße beim Gymnasium ist eigentlich eher eine Einbahnstraße gegen Mittags, wenn viele Eltern ihre Kinder per Auto abholen oder am Abend Elternabend oder die VHS-Kurse sind. Da darf einem kein Bus entgegen kommen *lacht*. Hier wäre es gut zu wissen, warum viele Eltern ihre Kinder per Auto abholen. Müssen wir die Schulbus-/Buslinien besser anpassen? Warum nutzen viele VHS-Kursbesucher nicht den Berufsschulparkplatz, der keine 5 min zu Fuß entfernt ist, sondern stellen sich teilweise sogar auf den Gehweg? Sollte ein Parkverbot bzw. eine Bewohnerparkzone gemacht werden? Vor allem, wenn das neue Spaßbad kommt. Hier muss auch wieder der Bürger gehört werden.

Auch das Angebot bzw. Hilfe für junge Familien muss ausgebaut werden. In Pfaffenhofen haben wir schon ein gutes Angebot und mit den neuen Kindergärten in Neubaugebieten eine große Anzahl, aber es geht immer noch besser. Unsere Hauptstadt macht es wieder vor, alle staatlichen Kindergärten ab diesem Jahr kostenlos und die Krippenbeiträge reduziert. Natürlich muss man hier auch wieder sehen, wie das finanzierbar ist und woher man die Fachkräfte bezieht.

Die Attraktivität unserer Innenstadt müssen wir mehr steigen, hier hat die Stadt Pfaffenhofen schon sehr gute Ansätze gefunden. Vielleicht aber nicht nur alle paar Monate und im Sommer nicht nur hauptsächlich Konzerte/Kino. Wie wäre es mal mit kleinen Handwerksmärkten von unseren Produzenten aus der Umgebung? Ein Second-Hand-Kleidungsmarkt? Das Weinfest ist super, wie wäre es mit Foodtruckfestivals oder in der Innenstadt Bierfeste? Hier könnten die Brauereien aus der Umgebung sich profilieren und Kleinbrauer ebenfalls. Vorträge draußen oder einen Leseplatz mit einer alten Telefonzelle, die zur Bücherei umfunktioniert wurde. Unsere lokalen Betriebe und Hersteller müssen wir mehr in unser kommerzielles Sichtfeld rücken.

Foodtrucks am Hauptplatz haben bereits die ansässige Gastronomie verärgert. Kannst du dir vorstellen, dass sich eine ähnliche Problematik bei den Einzelhändlern durch Second-Hand-Kleidungsmärkte auftut?
Auf vielen Street Food Festen sind auch ansässige Gastronomen zu finden, die diese als Präsentationsfläche benutzen und die dort eine Auswahl ihrer Produkte anbieten. Das Konsumverhalten wandelt sich und da muss auch der Einzelhandel umdenken. Meine Cousine, Patricia Reichensdörfer, arbeitet alte Dirndl wieder auf, die Jeansmarke Nudie etwa bietet kostenlose Reparaturen an, ebenso die Outdoormarke Patagonia; The North Face verkauft selbst Secondhandware. Ich glaube, dass ein Markt, der vielleicht 2x mal im Jahr stattfindet unseren Einzelhandel in Pfaffenhofen nicht beeinträchtigt.

Du hast einen Kater, dein Papa hat Bienenvölker. Das klingt tierlieb. Wie stehst du zur Massentierhaltung?
Wir selber essen nicht oft Fleisch in der Woche und wenn, kaufen wir es bei unserem Biometzger ein. Ja, es kostet mehr, aber ich kann hier voller Überzeugung sagen, es kommt von nachhaltigen Tierhaltung und der Bauer kann davon leben. Auch hier muss die Bundesregierung mehr investieren, um Bauernhöfen zu helfen auf gerechte Tierhaltung mit genügend Auslauf umzubauen. Auch sind die Endverbraucher gefragt, muss es jeden Tag Fleisch sein?

Glaubst du es ist im Sinne der Bundesregierung artgerechte Tierhaltung zu fördern?
Unsere Landwirtschaft betrifft uns alle, bei jeder Mahlzeit. Aufgabe der Politik ist es, Rahmenbedingungen zu schaffen, um gesellschaftlich akzeptierte Produktionsverfahren mit ökonomischer Tragfähigkeit zu vereinbaren. Seit 2017 fördert das Bundeslandwirtschaftsministerium neue Projekte für nachhaltige Tierhaltung. Diese zeigen Wege auf, wie Tierhaltung so gestaltet werden kann, dass sie gesellschaftlich akzeptiert wird und ökologische und ökonomische Aspekte miteinander in Einklang gebracht werden. Konkret geht es dabei u.a. um Systeme zur innovativen Freilaufhaltung, um Alternativen zur Ebermast und zur chirurgischen Ferkelkastration oder um Untersuchungen, wie die Milch- und Fleischproduktion durch vermehrt grün- und weidefutterbasierte Fütterung ressourcenschonender werden kann. Wichtig ist, dass regionale und nachhaltige Landwirtschaft gefördert wird und ich denke, dass das auch im Interesse unserer Bundesregierung ist.

Klimaschutz und Nachhaltigkeit sind Die zentralen Themen des 21. Jahrhunderts. Hier heisst es von der CSU ABER „Anreize statt Verbote“. können allein Anreize zum Erfolg führen?
Ich finde, man muss konkrete Wege und Ziele formulieren. Dann weiß jeder, woran er ist und was gemacht werden muss. Sonst ist es um den heißen Brei geredet.

Was würdest du an dieser verrückten Welt ändern, wenn du könntest?
Hier könnte man gerade aus Miss Undercover die Szene einspielen, was sich alle Kandidatinnen wünschen (den Weltfrieden) und was Sandra Bullock sagt („Härtere Bestrafung für Wiederholungstäter… und den Weltfrieden“) *lacht*.

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