Zwischen Fjord und Highlands

Home » Zwischen Fjord und Highlands

Zwischen Fjord und Highlands

Morpheus Beach, Lofoten | Fotos: Matthias Schwark

Naturparadiese: Mit Matthias Schwark durch Schottland & Norwegen

Zwei Menschen, zwei Länder, drei Monate Zeit. Der Neuburger Fotograf Matthias Schwark reist mit seiner Verlobten Evelyn quer durch Schottland und Norwegen. Grüne Hügellandschaften, geheimnisvolle Lochs, alte Burgruinen und nebelverhangene Täler auf der einen Seite, tiefblaue Fjorde, steile Berghänge und schier endlose Wälder auf der anderen. Tauchen Sie mit ein in eine raue, unberührte Natur.

Efjord, Norwegen

Matthias Schwark ist mitten in Norwegen, als dieser Beitrag entsteht – und er wird es auch noch bis Ende August bleiben. Doch begonnen hat seine dreimonatige Auszeit vom Alltag in einem anderen Land: Schottland. Genauer gesagt auf dem West Highland Way. Von Milngavie bei Glasgow bis nach Fort William führt der 154 Kilometer lange Fernwanderweg. Der Weg bringt Matthias und seine Verlobte in acht Etappen durch sattgrüne Highlands, vorbei an Schottlands größtem Süßwassersee, dem Loch Lomond, und endet unweit des höchsten Bergs Schottlands, dem Ben Nevis. Neben der wundervollen Landschaft haben vor allem die Schotten selbst einen bleibenden Eindruck bei Matthias hinterlassen. „Die Menschen dort sind extrem nett und hilfsbereit. Da hat wirklich niemand schlechte Laune! Viele suchen von sich aus das Gespräch, und so entstehen oft lustige und interessante Begegnungen“, erzählt er. Übernachtet haben sie in Unterkünften entlang des West Highland Ways. „Alle waren durchweg schön. Nach einem Wandertag fühlt sich aber jedes Bett an wie der siebte Himmel“, lacht der 34-Jährige.

Wer an Schottland denkt, hat dabei vermutlich auch recht bald Haggis vor Augen. Der mit Herz, Leber, Lunge, Nierenfett, Hafermehl und Zwiebeln gefüllte Schafsmagen ist eine Spezialität der schottischen Küche. Man muss wohl kein Vegetarier sein, um dieses Gericht zu verschmähen, aber Matthias ist eben genau das: „Das macht es in Schottland manchmal schwierig, weil viele Nationalgerichte auf Fleisch basieren. Aber trotzdem: Es war nie ein Problem, gutes vegetarisches Essen zu finden.“

Die Highlands wirken wild und zeitlos. Nebelverhangene Täler und die Weite der Natur vermitteln ein Gefühl von Freiheit. Besonders Glen Coe beeindruckt Matthias. Aber nicht nur ihn. Mehrere bekannte Filme wurden in diesem malerischen Tal (oder in der Nähe) gedreht, u.a. Highlander, Braveheart, James Bond „Skyfall“ und Harry Potter „Der Gefangene von Askaban“. Ein weiteres Highlight: Die Isle of Skye, eine Insel vor der Westküste Schottlands.

„Es war schon länger unser Plan, eine längere Reise zu machen. Als mein Arbeitgeber das genehmigt hat, war klar: Jetzt oder nie. Wir haben schon viele Orte bereist, deshalb war es gar nicht so leicht, ein neues Ziel zu finden. Am Ende fiel die Wahl auf Nordeuropa“, erklärt Matthias. „Besonders Norwegen hat uns gereizt, weil dort das Jedermannsrecht gilt – man darf also fast überall in der Natur übernachten.“ Zwischen Schottland und Norwegen lag ein kurzer Zwischenstopp in Deutschland. „Wir haben einen Camper gemietet“, so der Neuburger. Ab Hamburg ging es nach Dänemark und dort ab Hirtshals mit der Fähre nach Kristiansand in Norwegen. Wie man an Matthias‘ Aufnahmen unschwer erkennen kann, ist das Königreich ein absolutes Naturparadies. „Der Jotunheimen-Nationalpark ist ein Highlight – das Land der Riesen. Diese Weite!“, schwärmt Matthias. Die beeindruckende Bergregion ist für ihre hohen Gipfel, Gletscher und tiefen Seen bekannt. „Und dazu noch Rentiere!“

Dazu muss man wissen: Matthias Schwark ist leidenschaftlicher Tierfotograf. Erst im vergangenen Monat zeigten wir ein paar seiner Aufnahme aus der Region Neuburg in unserem Magazin. Jetzt also hat er Tiere vor der Linse, auf die man in der bayerischen Wildnis eher nicht trifft. Neben Rentieren u.a. auch noch putzige Papageientaucher. Nur für wenige Monate sind sie an Land, um zu brüten. Dann geht es wieder zurück aufs Wasser. Geschlafen wird dann auf den Wellen im Nordatlantik.

Die Stille der Natur, kombiniert mit den charmanten, farbenfrohen Fischerdörfern, macht Norwegen zu einem einzigartigen Ort. „In Norwegen haben wir uns mit einem Freund getroffen, der ein Fischerboot besitzt. Er hat uns mitgenommen und wir sind durch die Fjorde bei Saltstraumen gefahren – das war ein unvergessliches Erlebnis“, sagt Matthias. „Auch der Lysefjord ist sehr sehenswert!“. Bis hoch in den Norden zu den Lofoten geht es für die beiden. Dann wieder Richtung Süden – vielleicht auch noch mit einem Abstecher nach Schweden. „Mal schauen“, lacht Matthias.

Eine Reise bietet immer auch Gelegenheit zur Reflexion. Über das, was man sieht, aber auch über sich selbst. Matthias zeigt wunderschöne Naturaufnahmen. Wird einem dabei erneut bewusst, wie wertvoll und schützenswert unser Planet ist? „Total. Reisen ist für mich in dieser Hinsicht echt ambivalent. Man will die Schönheit der Welt sehen, trägt aber durch das Fliegen und Herumfahren selbst zur Belastung bei. An vielen Orten wird der Massentourismus zum Problem – Natur- und Schutzgebiete leiden darunter. Deshalb: Respektvoller Umgang mit der Natur ist das A und O“, sagt Matthias. Er sieht hier ohnehin einen anderen Umgang mit der Natur. “In beiden Ländern gibt es riesige Gebiete, in denen Natur einfach Natur sein darf. Das fehlt uns in Deutschland leider vielerorts.“ Und: „Beide Länder wirken viel ruhiger als Deutschland. Die Bevölkerungsdichte ist niedriger, und es gibt viele Orte, an denen man stundenlang niemandem begegnet – das ist bei uns eher selten.“

Matthias empfiehlt, wenn möglich, länger zu verreisen, „das ist intensiver und nachhaltiger. Wer gerne wandert und campt, ist in Schottland, Schweden oder Norwegen genau richtig – dort gibt’s die besten Voraussetzungen. Und wer Natur liebt: Island ist einfach ein Traum – da ist jede Ecke ein Postkartenmotiv!“ Viele Länder hat Matthias schon gesehen, könnte er sich auch das Auswandern vorstellen? „Ja, das hatte ich vor Jahren in Neuseeland. Auch da war ich drei Monate unterwegs. Die Herzlichkeit der Menschen, der respektvolle Umgang mit der Natur!“

Es muss aber natürlich nicht immer die große weite Welt sein. „Man kann auch in Deutschland sehr gut reisen. Wir haben so viele unentdeckte Schätze und man braucht oft gar nicht weit weg, um einen tollen Urlaub zu haben!“

Folgen Sie Matthias auf seiner Reise IG @schwark_matthias

Weitere Themen

The Sound of Manchester

Manchester, für diese dampfende Mischung aus Regen, Rock und Rebellion haben wir uns vor etwa einem Jahr entschieden, als wir – das sind Verena, Sandra, Thomas und ich – uns Tickets für das Oasis Konzert im Juli 2025 in England suchten. Was uns mit dieser Stadt genau erwarten würde, wussten wir vier nicht. Genau so unerwartet heiß wie das Wetter, war auch die Stadt – She’s electric!

Weiterlesen »

Amore mio

Die Liebesgeschichte von Lisa und Daniele begann bei Aldi! Wie sie von da ab zueinander fanden, lest ihr in unserer Hochzeitsstory aus espresso 08/2025.

Weiterlesen »

Krönender Abschluss des Schanzer Sommergartens

An zwei Wochenenden lud die Gärtnerei Trögl zu einem besonderen Sommererlebnis ein: Zwischen blühenden Pflanzen und Gewächshäusern genossen die Gäste mitreißende Musik und pointenreiches Kabarett – dazu gab’s erfrischende Cocktails, kühle Drinks und frisch gegrillte Burger. espresso war beim Finalabend mit den Booze Bros dabei.

Weiterlesen »

Late-Night-Show mit Kevin Reichelt im Turm Baur

Live, modern, unterhaltsam – eine Late-Night-Show gibt es in diesem Sommer auch open air auf der Bühne des Turm Baur im Freilichtkino! Ingolstadts Entertainer und Autor Kevin Reichelt präsentiert am 31. August, ab 20.15 Uhr, seine eigene Show, die er mit einem Augenzwinkern natürlich nur nach sich selbst benannt hat.

Weiterlesen »

Der Ruf der Wüste

Aufmerksame espresso-Leser:innen kennen Gery bereits. 2022 tourte er zu Fuß durch die glühend heiße Sahara, ein Jahr später kämpfte er auf einer einsamen Insel vor der Küste Panamas ums Überleben. Pauschalreisen kommen dem 31-Jährigen nicht in die Tüte. Gery liebt das Abenteuer. In diesem Jahr zog es ihn zurück in die Wüste. Genauer gesagt zu einem sagenumwobenen Ort voller Mysterien: Tassili n’Ajjer.

Weiterlesen »

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.

Nach oben scrollen