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Strom von oben

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Strom von oben

ANZEIGE | Adobe Stock / Zhao jiankang

Der Weg in eine klimaneutrale Zukunft führt über Erneuerbare Energien. Georg Kreitmair, Betriebsleiter der weiß-blau GmbH aus Scheyern im Interview.

GEORG KREITMAIR

Herr Kreitmair, kürzlich wurde der Solardeckel abgeschafft. Dieser hätte die staatliche Förderung für Photovoltaikanlagen (PV) ab Herbst 2020 beendet. Eine gute Nachricht?
Die Solarwirtschaft reagiert natürlich erleichtert. Obwohl die staatliche Förderung nicht das Entscheidungskriterium für die Installation einer Photovoltaikanlage sein sollte, erleichtert es vielen Bauherren die Entscheidung. Nach der Einschätzung des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. müssten in Deutschland pro Jahr mindestens 10 Gigawatt Photovoltaik installiert werden, damit die Klimaschutzziele bis 2030 in Deutschland erreicht werden – im Jahr 2019 waren es 3,94 Gigawatt. Mit Blick auf die ständig steigenden Stromkosten ist die Anschaffung einer Photovoltaikanlage, ob privat oder für Unternehmen, immer rentabel und man hat etwas für die Umwelt getan.

Viele Hausbesitzer fragen sich, ob das eigene Dach überhaupt für eine Photovoltaikanlage geeignet ist. Wo machen PV-Anlagen Sinn?
Generell macht es immer Sinn, die Energie, die man braucht, CO2-frei zu erzeugen. Es gibt ein sehr wahres Sprichwort: “Die Sonne schickt keine Rechnung, nur der Energieversorger!“ Die Ausrichtung des Hausdaches für eine PV-Anlage ist mittlerweile Nebensache. Durch die Speicherung im Akku ist es für den Eigenverbrauch sogar besser, wenn man eine Ost-West-Ausrichtung hat, da man im Osten die aufgehende Sonne am Morgen hat und im Westen bis zum Sonnenuntergang Energie erzeugen kann.

Neben dem Klassiker der PV-Anlagen gibt es aber auch noch weitere Möglichkeiten, regenerative Energiequellen in seinen Privathaushalt einzubinden und damit die Umwelt zu schonen.
Beispielsweise kann man bei erhöhtem Energieverbrauch mit einer Gasbrennstoffzelle die Grundlast im Haushalt abdecken. Idealerweise mit Bio-Erdgas.

Großes Thema in der aktuellen espresso: “Tiny Houses”. Hatten Sie schon Kunden für dieses neue Wohnformat?
Ich baue seit 1999 Photovoltaiksysteme. Die ersten Anlagen, die ich aufs Dach montiert habe, waren Leistungsklassen mit 1,2 bis 2 kWp. Das ist etwa die Energie, die ich in einem so kleinen, auf hohe Sparsamkeit ausgelegten, Gebäude für 1-2 Personen für Licht und Strom brauche. Für Tiny Houses empfehle ich eine Anlage von 4,5 – 5 kWp. Das ist ein Komplettpaket, um einen 1-2 Personenhaushalt ausreichend mit Strom und Heizung zu versorgen. Da kommt es immer auf die Verbrauchsgewohnheiten des Bewohners an. Mit überschüssigem Strom könnte man das E-Mobil aufladen.

Tinyhouse-Besitzer sind oftmals umweltbewusst. Gibt es auch hier Lösungen, erneuerbare Energien einzusetzen? Per Mini-Solarkraftwerk?
Absolut, zum mini Solarkraftwerk wäre ein Batteriespeicher in Kombination mit einem effizienten Elektroheizungssystem sinnvoll. Ich würde zusätzlich das Tiny Haus auch mit der sunhead Raumspeicherheizung* und einer Brauchwasserwärmepumpe ausstatten, dann wären die Häuser 100% CO2- und energie-neutral.

Beim Thema Heizen gibt es Alternativen zur klassischen Zentralheizung mit Öl- oder Gasbetrieb. Wohin geht der Trend?
Beim Verbrennen von Öl und Gas gibt es CO2-Abgase und NOX-Rußausstoß. Beides schädigt auf Dauer unsere Umwelt, in der auch meine Kinder und deren Kinder noch ein schönes unbeschwertes Leben haben sollen. Ich möchte aus meiner Sicht den CO2-Ausstoß so gut es geht vermeiden und greife auf sunhead Heizungssysteme und Wärmepumpen zurück. Der Vorteil ist ganz einfach: das Heizungssystem ist CO2-frei und den benötigten Strom erzeugen wir durch erneuerbare Energien und reduzieren dadurch die Betriebskosten. Wenn die PV-Anlage, die den Strom für sunhead und Wärmepumpe erzeugt, abgezahlt ist, ist das Haus bis auf Reparaturkosten betriebskostenfrei.

Steht die klassische Zentralheizung in absehbarer Zukunft vor dem Aus?
Wer sich richtig mit dem Thema befasst wird schnell feststellen, dass es nicht mehr wirtschaftlich ist, eine Öl-Zentralheizung einzubauen.

Besonders interessant sind auch Infrarotheizungen. Wie funktionieren diese?
Die Infrarotheizung wirkt als wärmende Sonne des Raumes. Sie erwärmt in erster Linie die Wände und Möbel und nicht die Luft. Noch besser ist die sunhead Heizung. Sie fühlt sich an wie ein Kachelofen, da sie die Vorzüge der Infrarotheizung mit der Energiespeicherung im Keramikkern verbindet. Durch die Infrarotwärme wird z. B. der Zimmerboden annähernd so warm wie bei einer Fußbodenheizung. Nach dem Abschalten der Energiezufuhr hält die gespeicherte Wärme noch etwa vier Stunden vor.

Oft sind es in einem Haushalt viele kleine “Stromfresser”, die den Energiebedarf in die Höhe treiben. Was sind die gängigsten unnötigen Stromfresser, die man ohne großen Aufwand schnell beseitigen kann?
Alte Kühl- und Gefrierschränke, Glühbirnen und „Stand-By“ sind Verbraucher. Man sollte einfach einmal die Typenschilder seiner Verbraucher mit denen von neuen Geräten mit A+++ vergleichen. Dann stellt man schnell fest, dass sich der Austausch der Stromfresser in kürzester Zeit rechnet.

Welchen Tipp möchten Sie künftigen Häuslebauern gerne an die Hand geben, wenn es um das Thema Energieversorgung geht?
Besonders bei Neubauten hat man die Chance, von Anfang an die Energie, die man fürs Haus (Licht, Strom, Heizung) und fürs Auto selbst braucht, auch selbst CO2-neutral zu erzeugen.

STROM IM TINY HOUSE durch Speicherlösungen von Hanwha Q Cells (Foto: Adobe Stock ppa5)

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