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Ins Licht gerückt

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Ins Licht gerückt

v.l.: Kulturreferent Gabriel Engert, Kuratorin Marie-Luise Heske, Direktorin Dr. Simone Schimpf, Gabi Schilcher (eine gute Freundin von Traudl Brunnquell), Veronika mit Fritz Peters sowie Fritz Peters jun. mit Julia Peters. (Fotos: Birkl)

Die Firma Brunnquell brachte nicht nur Licht, sondern auch erschwingliches Design in die Wohnwelten Nachkriegsdeutschlands. Das Museum für Konkrete Kunst widmet sich in einer Ausstellung dem Werk von Traudl Brunnquell – 2019 wäre sie 100 Jahre alt geworden.

„Strom ist teuer, daher muss er gut gekleidet sein“ – mit diesen Worten zitierte Marie-Luise Heske Traudl Brunnquell. Heske ist die Kuratorin der Ausstellung im Museum für Konkrete Kunst, am Abend der Vernissage gibt sie einen spannenden Rückblick auf ihre Recherchearbeit. Denn: eigentlich war die Designerin Traudl Brunnquell schon in Vergessenheit geraten. Umso mehr freut es Direktorin Dr. Simone Schimpf, dass man einen „unbekannten Schatz im Depot“ hatte und diesen bergen konnte. In der Ausstellung werden rund 100 Leuchten aus dem Hause Brunnquell, zusammen mit innovativen Designs aus ihrer Entstehungszeit präsentiert. „Farbenfroh und mit viel Liebe zum Detail“, nennt Heske Brunnquells Werk.

Die Firma Brunnquell wurde einst in Thüringen gegründet und siedelte 1948 nach Ingolstadt über. Dank Traudl Brunnquell (1919 – 2010) entwickelte sich daraus eine deutsche Erfolgsgeschichte der 60er und 70er Jahre, die erstmals im MKK erzählt wird. Mit dem vielseitigen Material Porzellan, später auch Steingut, der modularen Aufbauweise und den leuchtenden Farben bediente Brunnquell den typischen Zeitgeschmack. Auch Designgrößen wie Wilhelm Wagenfeld, dem Schöpfer der berühmten „Bauhaus-Lampe“, und Erich Slany lieferten Entwürfe der Brunnquell-Leuchten, die auf internationalen Messen erfolgreich wurden. 1977 erhielt Traudl Brunnquell für zwei ihrer Lampen den Preis für „Die gute Industrieform“.

„Dass Traudl einen Platz hier im Museum gefunden hat, ist das schönste Geschenk für uns alle“, sagt Veronika Peters am Abend der Vernissage. Ihr Ehemann Fritz Peters war der Cousin von Traudl Brunnquell, Familie Peters fungiert als Nachlassverwalter. Fritz Peters stellte Traudl (geb. Adam) ihrem späteren Ehemann Karl-Heinz Brunnquell vor. „Munter und frisch“ seien die Lampen, so Veronika Peters zum Ende ihrer Rede. „Das steckt vielleicht auch die Stadt an“. Quittiert wurde das mit einigen Lachern und Applaus.

Traudl Brunnquells fast vergessenes Werk wird im Museum für Konkrete Kunst zurecht zurück ins Licht gerückt. Die Ausstellung strahlt noch bis April 2020.

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